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„Chance nicht genutzt“

 

VfR Aalen 0:0 (0:0) Eintracht Braunschweig
18.09.2010, 14.00 Uhr, Scholz-Arena (Aalen), 3.172 Zuschauer

Teil zwei der A(a/h)len-Wochen, nachdem genau vor einer Woche die Rot-Weißen von der Werse mit Kanonenschuss-Toren zurück gen Heimat geschickt wurden, sollten heute also die Kollegen vom Doppel-A VfR aus Baden-Württemberg folgen. Wie immer wurde dazu der gute alte Ballerbus als Reisemittel Nummer eins gewählt und weil Bonte immernoch insolvent ist, ging es auch heute bei Voets in Melverode los. Erstmals wollte ich da mal mit dem Fahrrad hindüsen, schließlich ist ja schönes Wetter vorhergesagt und ganz so weit ist es ja auch nicht. Okey, in Sachen Wetter lag ich durchaus richtig, die Distanz zwischen Mastbruch und Autohaus erwies sich dank der verkehrstechnisch katastrophalen Lage der Bude aber als leicht unterschätzt. Für acht Uhr war Abfahrt angesetzt, da eierte ich aber leider noch irgendwo in den Wirren diverser Straßen mit ostdeutschen Namen im Grenzbereich zwischen dem Heidberg und Melverode. Glücklicher Weise fand man recht schnell einen halbwegs kompetenten Rentner, der natürlich genau wusste, wie man zu fahren hatte und mit gut zehn Minuten Verspätung trudelte ich dann auch leicht verschwitzt am Treffpunkt an. Dort hagelte es natürlich die üblichen Pöbeleien, die aber nur bedingt befolgt werden konnten, denn auch die Suche nach einem Fahrradständer stellte eine größere Herausforderung, als gedacht. Eine Katastrophe ist das alles in jedem Fall, nächstes Mal wird definitiv wieder Bus gefahren.. :-)

Im Bus hatten wir dann heute mit Jay Bee's besserer Hälfte Maria einen Premierengast zu verzeichnen, was dann auch die Konsequenz hatte, dass die Getränkekarte leicht umgestellt werden musste. Erstmals kreisten nämlich schon vor Anpfiff kleinere und größere Schnapsvorräte (übrigens schön in Tee-Flaschen abgepackt) durch den Bus und während Melse und Maria sich ihre Cocktails mixten, bekam ich einen Schuss in meinen Joghurt. Naja, so gut wie 'ne Wodka-Melone schmeckte das nicht, erfüllte aber auch seinen Zweck, auch ohne Strohhelme ;-).

Gut eine Stunde vor Anpfiff wurde der Parkplatz in unmittelbarer Gästeblocknähe am Stadion dann erreicht und weil es schlichtweg an Lokalitäten mangelte, verblieb man direkt am Bus und überbrückte die Rest-Zeit mit ein paar Bieren. Amüsant sollte es trotzdem noch werden, Jan fühlte sich in Marias Schutz wohl ganz sicher und legte sich dann gleich mal mit einer Roten-Kreuz-Besatzung an, die seiner (und unserer) Meinung nach nicht ganz so parkte, wie es sich gehört. Gestaunt haben die in jedem Fall nicht schlecht und nachdem das Problem verbal gewonnen wurde, konnten wir dann auch in Richtung Stadion ziehen. Die Ticketpreise gestalteten sich mit ermäßigten sechs Euro äußerst human und pünktlich zum Auflaufen der Teams hatte man seinen Platz im Gästebereich der Scholz-Arena eingenommen. Das Stadion ist übrigens nach dem amtierenden (!) Präsidenten Berndt-Ulrich Scholz benannt, der sich damit quasi selbst zur lebenden Legende gemacht hat - nun gut. Sportlich läuft es trotzdem beim Aufsteiger nicht ganz so rund, Letzter sind die Schwarz-Weißen, man spekulierte also schon ein wenig auf drei Punkte.

Dieser Grundoptimismus hatte wohl auch so die Runde gemacht, denn mit vielleicht 300 Gästefans hatten sich deutlich mehr Braunschweiger auf den Weg gemacht, als ich im Vorfeld vermutet hätte. Optisch gab es bis auf Fähnchen von Cattiva (die teilweise mangels Bussen mit dem WET anreisen mussten, Hut ab!) aber nichts besonderes, doch gerade die Anzahl unerwarteter Gäste, wie die Elche, die wiedermal das Weißi-Heimspiel zelebrierten, erfreute einen doch. Und über die üblichen Quotenpflegefälle, die nichteinmal die eigenen Spieler kennen, schauen wir mal hinweg.. ;-) Leider sollten die kommenden neunzig Minuten dann nur wenig Grund zum Feiern bieten, Eintracht spielte zwar nicht schlecht, aber auch irgendwie nicht konzentriert genug. Bellarabi wurde wieder erst eingewechselt und die Rechnung, heute auch Boland zunächst draußen zu lassen ging nur bedingt auf. Es blieb vor 3.172 Zuschauern also bis zur Pause beim 0:0.

Nach Wiederanpfiff spielte Eintracht dann endlich druckvoller und irgendwie war der Hebel in Sachen Spielmotivation bei allen umgelegt. Man selbst hatte sich neben den Elchen zu Cattiva gestellt und es kam wenigstens ein wenig Stimmung auf, die dann nach 51 Minuten einen ersten Höhepunkt erreichen sollte: Kumbela lief alleine auf das Tor von Aalen-Schlussmann Bernhardt zu, doch statt die Bude einfach zu machen, ließ sich Kumbela umreißen und es gab Elfmeter. Da der Gefoulte ja bekanntlich nie selbst antreten soll, übernahm der zuvor sehr laufstarke Kruppke die Verantwortung und schoss auch gar nicht mal so schlecht. Doch leider hatte der der VfR-Keeper heute einen Spitzentag erwischt und lenkte den Ball irgendwie noch an die Latte, von wo aus dann geklärt werden konnte. Bitter, Matchball eins vergeben und Matchball zwei folgte wenig später, als Bernhardt erneut vor dem völlig freistehenden Bellarabi retten konnte. Unglaubliche Szenen, ein Tor wäre überfällig gewesen, doch so musste man mit dem 0:0 vorlieb nehmen. Das schmerzte in Sachen Tabelle, weil fast alle anderen Spitzenteams ebenfalls Federn ließen und schmerzte moralisch, weil der Matchwinner im Aalenkasten ein Hoffenheimer Junge durch und durch ist - widerlich! Kurze Aufregung gab es dann nurnoch, als ein Cattiva-Trommelstock zunächst in Richtung Innenraum segelte und dann nach wüsten Protesten doch wieder seinen Weg in Richtung Block fand. Masse siegt, oder wie war das? ;-)

Nach Abpfiff ging es etwas enttäuscht zurück zum Bus und nachdem die Getränke in ähnlichem Kaliber, wie auf der Hinfahrt aufgefüllt worden, stand der Rückfahrt nichts mehr im Wege. Clemens, der heute mal den Fahrerposten übernahm, navigierte uns bestens und so wurde Braunschweig noch früh genug erreicht, um sich mit anderen Kumpels noch in der Stadt, respektive dem Altstadttreff zu treffen und den Tag nochmal revue passieren zu lassen.

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