„Knappe Niederlage auf dem Dorf“
SV Ahlerstedt/Ottendorf 4:1 (2:0) Eintracht Braunschweig II
28.03.2010, 15.00 Uhr, Stadion im Autal (Ahlerstedt), 350 Zuschauer
In Rockys Wagen also schnell Platz genommen und auf die Autobahn gedüst. Als weiterer
Mitfahrer konnte Baller-Uwe gewonnen werden, Melse hatte sich auch ohne gelben Schein
krankmelden können.
Die Straßen waren entgegen vorherigen Befürchtungen frei und gut befahrbar, das Wetter
zeigte sich ebenfalls durchaus frühlingshaft. So verging die Fahrt recht schnell und
nach etwas Landstraßengegurke kam man irgendwo nordöstlich von Zeven in Ahlerstedt
an. Von Ottendorf war leider nicht viel zu sehen, sollte uns auch egal sein, schließlich
war das "Stadion im Autal" dank Rockys Navi gut zu erreichen. Ohne wäre es zugegebener
Maßen etwas schwieriger geworden, das Umfeld hatte irgendwie mehr was von "Neubaugebiet
Volkmarode"..
Das Auto wurde in direkter Nähe zum Mannschaftsbus abgeparkt und der Sportplatz betreten.
Von einem Stadion zu sprechen wäre sicherlich etwas zu viel des Guten, immerhin eine
kleine Überdachung steht auf einer Spielfeldseite zu buche. Ansonsten waren durchaus
Kontrollen am Eingang vorgesehen, auch eine Liste mit Stadionverbotlern hatte sich
die heimische Security organisiert. Na da hätte ich ja gerne mal 'nen Blick drauf
geworfen :-). Da wir bekanntlich keine Straftäter sind (nur Pöbeler!!), kam man
unbehelligt durch und fand auch recht schnell Anschluss an die weiteren angereisten
Braunschweiger. Neben ein paar Umlandfans hatten es ganze drei weitere Autos geschafft,
dummer Weise war aber keins auch nur annährend vollbesetzt. Das hätte man auch anders
planen können.. aber gut, als Platz wurde ein Tisch nahe der Verpflegungsstation in
Beschlag genommen und standesgemäß geflaggt. War letztlich aber eine gute Wahl,
denn entgegen der anfänglich guten Wetterlage, setzte langsam stetig stärker werdener
Regen ein. Außerdem war der Weg zur Getränke- und Essensbude halt nicht fern und
da das Angebot preislich zu überzeugen wusste, wurde fleißig reingehauen. Da konnte
sogar ich mit dem schmalen FSJler-Gehalt was ausgeben - tat man aber gerade in puncto
"Rundendenken" ganz gerne: Rocky hatte sich trotz Fahrerjob für ein paar kurze Biere in der Runde
entschieden und so wurde nicht nur einmal verwundert gefragt, wer bei uns denn den
Wagen lenken würde. Ersichtlich war es von außen in jedem Fall nicht :-).
Das Spiel begann dann auch zeitnah, für die Meisten Jahrespremiere in Sachen Zweite.
Neuzugang Juri Neumann stand auf dem Platz, konnte aber um das Vorweg zu nehmen nicht
groß beurteilt werden. Der zweite Neuzugang, dessen Existenz und Name (Sebastian Kmiec)
erst kurz vor Anpfiff bekannt wurde, wurde später eingewechselt. Sind vom Papier beides
gute Jungs, die heute allerdings wie auch der Rest der Truppe nicht sonderlich überzeugen konnten.
Die Benbennek-Elf war in Gedanken noch irgendwo, nur nicht beim Spiel und wurde insbesondere
in der Anfangsphase überrannt. 350 Zuschauer laut Vereinshomepage sorgten schon für diese
gewisse Dorfplatzatmosphäre á la Heeslingen und überforderte damit die Zweite merklich. 0:2
hieß es nach 11 Minuten, da staunte man schon nicht schlecht.
Immerhin konnte man sich von dem Pleitenkick ganz gut ablenken, OnkelTom traf in Durchgang
eins mit der gesamten Familie ein und so wurde man seinem Pädagogik-Job wieder etwas gerecht
und spielte Aufpasser für den Nachwuchs (und das wohl auch recht erfolgreich, tatsächlich wurde
mir ein Schnuller angeboten - ein angeblich seltenes Privileg:-)). Auf dem Platz war dann
Halbzeit und pünktlich zum Pausenpfiff begann es dann auch heftigst zu regnen.
Nach dem Seitenwechsel - man hatte gerade auf ein lockeres 2:2 gewettet - ging es gleich mit
einem Paukenschlag los: Kaum war die eigene Fotolinse wieder halbwegs trockengemacht, sah
man im Augenwinkel nur eine rote Karten aufblitzen. Dummer Weise kassierte die kein Einheimischer,
sondern unser Abwehrmann Pieper und das sogar bevor Benbennek seinen Platz eingenommen hatte.
Ahlerstedt dominierte das Geschehen also nun erst recht und legte durch einen Spieler mit dem lustigen
Namen van Huffel sogar noch einen drauf. Zwar bekam man im direkten Gegenzug noch einen Elfmeter,
wenig später aber auch das 4:1 eingeschenkt. Das musste erstmal verdaut werden, bisher in 17 Spielen
erst neun Gegentreffer bekommen und heute gleich deren vier. Ich zog meine Konsequenzen in Form
von Bacardi-Cola, welche zur Freude des Tages im Format "Doppelter" serviert wurden und preislich
ob der leichten Planlosigkeit des Verkäufers auch fast geschenkt waren ;-). Kein Geschenk war hingegen
die nun zunehmende Anwesenheit der lokalen A-Jugend+Freiwilligen Feuerwehr+Dorfjugend, welche im
hinteren Bereich der Fressbude ordentlich feierten und nicht nur einmal nervten. Halb gespieltes Anrempeln
und Beleidigen von Braunschweig geht ja mal gar nicht, aber gut, sollen die Jungs auch mal was zu feiern
haben... Wir durften das ob des Punktgewinns von Freiburg in Hoffenheim nämlich auch noch, was die
Rückfahrt doch wieder etwas erheiterte. Auch wenn diesmal keine Tuc-Kekse gekauft wurden ("Insider"),
wurde man noch satt und kam irgendwann am Abend wieder im heimischen Mastbruch an. Insgesamt zwar
ein desolates Wochenende, aber ein feiner Sonntagsausflug!