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„Wolters-Kauf leichtgemacht“

 

BBG Braunschweig 51:116 (32:61) BC pharmaserv Marburg
27.11.2010, 19.30 Uhr, Sporthalle Isoldestraße (Braunschweig), 100 Zuschauer

Der Winter hält so langsam Einzug in der Löwenstadt und seine Schnee-Ausläufer sind zumindest so intensiv, als dass Eintrachts Jugendspiele an diesem Wochenende komplett abgesagt worden. Es wird also wieder mal Zeit, sich mit wetterunabhängigen Alternativen auseinander zu setzen und da passte es umso besser, dass der SchAppi im Quimi-Forum die Damenbasketballer der BBG Braunschweig ins Gespräch brachte. Das lockt den normalen Fan natürlich eher weniger vor dem Ofen hervor, doch bei näherer Betrachtung wurde das Angebot doch verlockend: Die "BraunschweigerBasketballGemeinschaft" ist schließlich der Verbund von Eintracht und dem USC und da man schließlich noch nie ein BTSV-Basketballspiel gesehen hatte, war die Zeit langsam reif. Noch dazu, da es am heutigen Tag ein DBB-Pokalspiel gegen den BC pharmaserv Marburg geben sollte - eine Topadresse in Sachen Damenbasketball. Die Entscheidung für den Besuch des Spiels war dann also doch nur noch Formsache und so ging's am Freitagabend zunächst zum Real-Markt an der Hamburger Straße zwecks Weihnachtseinkäufen und direkt im Anschluss zur anliegenden Sporthalle der Isoldeschule, dem heutigen Spielort.

Nach kurzer Nachfrage und einem zwar nett beschilderten, aber eher unerwarteten Wegverlauf wurde die Halle erreicht und nach kurzem Smalltalk mit dem Meningus, der ebenfalls am Start war, dann auch betreten. Auch hier setzte sich die leicht kuriose Anfahrt fort, so ging es quasi direkt an den Kabinen vorbei in den Innenraum der Halle. Die ist im Grunde nur für den Schulsport angelegt, die "Tribünen" wurden heute aus Bänken und Klappsitzen zusammengezimmert. Und siehe da, es war gut zehn Minuten vor Anpfiff schon unerwartet viel Betrieb rund um das Spielfeld, insbesondere der komplett gar nicht erwartete Gästeblock überraschte doch enorm! Handgezählte 37 Marburger hatten sich hinter dem einen Korb platziert und trommelten bereits eifrig drauf los, wiegesagt für uns völlig unerwartet. SchAppi, der wenig später eintraf, war ebenfalls etwas überrascht, stellte aber recht trocken fest: "Dass die in Marburg halt eben keinen vorzeigbaren Herrensport haben" - ganz im Gegensatz zum Damenbasketball, wo man in der ersten Liga um die Meisterschaft spielt und sich sogar den Luxus amerikanischer Spielerinnen (die aber auch zumeist gleichzeitig in Marburg studeieren) gönnt. Und apropos "Gönnen": Nach einem kurzen Blick auf die Speisekarte des heutigen Abends war mir klar, dass man sich hier wohl mehr als ein Bier gönnen dürfte und daher wurde noch vor Spielbeginn entschieden, den Wagen doch an der Hamburger Straße stehen zu lassen. Ein Euro pro Flasche Wolters oder Becks und belegte Brötchen/Laugenbrezeln für fünfzig Cent, wobei beides auch noch auf Spendenbasis lief und man das Geld einfach in ein Sparschwein schmeißen musste. Auch damit hätte man so nicht gerechnet, der Abend wurde in jedem Fall jetzt schonmal für gut befunden und nachdem auch Präsidiumsmitglied Krake und Okerwellen-Starreporter Michael Kuhna die Halle betreten hatten, konnte das Spiel losgehen.

Die sportlichen Rollen waren im Vorfeld natürich klar abgesteckt, die BBG spielt als reines Amateurteam in der Drittklassigkeit, während Marburg mit ganz anderen Ansprüchen agiert. Gerade in Randsportarten wie Basketball wird da der Unterschied zwischen Amateur und Profi schon schnell deutlich das sollte sich dann auch auf dem Feld wiederspiegeln: Bereits zum ersten Viertel lagen die Blau-Gelben uneinholbar zurück und die Mini-Hoffnung auf eine Sensation hatte sich bereits erledigt. David hatte es heute wohl eher mit zwei Goliaths zu tun und da die Schiris sich im Pokal wohl auch mal bei den Großen aus Hessen einschleimen wollten, ging auch da nicht viel. Nicht mehr viel ging in der Halbzeit (Stand 32:61) dann schließlich auch nicht mehr am Bierstand, der einzige Wolters-Kasten war leergekauft und auf Becks hatte man jetzt nicht so den Appetit. Da der Hallenwart angesichts des Schneetreibens draußen auch nicht in der Lage sah, auszuhelfen, entschied man sich, das Problem über den kurzen Dienstweg selbst zu lösen und beim Real-Markt sich selbstständig einzudecken. Angedacht waren eigentlich ein-zwei Träger, doch da man auf dem Weg zum Supermarkt noch von einer Gruppe Marburgern aufgehalten wurde, die ebenfalls Durst auf Wolters hatten, wurde halt ein ganzer Kasten rübergeschleppt. Eine weise Entscheidung, denn auch wenn die Marburger Spielerinnen im zweiten Durchgang einige Gänge zurückschalteten, verpasste man auf dem Feld mit Ausnahme einer blutigen Nase keine großartigen Aktionen der BBG. Dafür war man nun ja versorgt und erfreute damit auch gleich ein paar andere Hallengäste, wobei SchAppi den Kasten letztendlich ausgab und jedem Kaufinteressenten um eine Spende für die BBG bat - jeden Tag eine gute Tat :-).

Immerhin, man vermied es mit einer bösen Zahl zwischen 95 und 97 das Spiel beenden zu müssen und so ging man als fairer Verlierer vom Feld. Für uns hieß das im Detail, dass man sich mit den nun etwas besser bekannten Marburgern noch über Stadt und Verein unterhielt, wobei das Interesse am Wolters-Bier nach wie viel ungebrochen war. Das schien (ohne vorherige Beeinflussung unsererseits) echt gut anzukommen und zum Dank gab es die Reste des Kastens dann als Reiseproviant mit nach Hause. Während SchAppi sich danach ebenfalls gen Heimat abseilte, ging der Abend für Meningus und mich noch weiter, erst wurde sich auch mit Proviant versorgt und sich dann in die Räumlichkeiten der Technischen Universität verkrochen. War ich vorher auch noch nie, machte aber super viel Spaß und somit fiel man erst gegen drei Uhr zu Hause in das eigene Bettchen. Spontane Abende sind doch halt immernoch die Schönsten.. :-)

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