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„Nie mehr nach Ölper!“
Eintracht Braunschweig II 3:0 (1:0) FC Hansa Lüneburg
22.05.2010, 16.00 Uhr, Rheingoldarena (Braunschweig), 524 Zuschauer
Es gibt so Tage, an denen hat man einfach zu viele schöne Dinge gleichzeitig zur Auswahl.
Der heutige Samstag zählte zweifellos zu diesen Tagen, denn direkt im Anschluss an
das Spiel der Zwoten sollte es für ein paar ehemalige Abi-Mitstreiter und mich ans Steinhuder
Meer zelten gehen. An für sich eine schöne Tradition, die hat aber die Folge, dass
ich wohl heute Zeuge meines vorerst letzten Rheingoldarena-U23-Spiels sein könnte, da
das zweite Pfingstduell gegen Stade aufgrund des Urlaubs nicht erreichbar ist. Und da
ein (an für sich ja schöner) Aufstieg den bitteren Beigeschmack "Stadionnutzung" mit
sich bringt, kann es bei der aktuellen sportlichen Lage schon etwas B-Platzwehmut aufkommen.
Heeslingen hatte unter der Woche überraschend erneut gepatzt und mit einem eigenen Sieg
könnte man zumindest den Relegations-Platz eins schon quasi perfekt machen - nur ein läppischer
Punkt würde aus den letzten zwei Spielen noch geholt werden müssen.
Und so ging es mit dem für das Zelten vollbepacktem Golf zunächst über die Umwege Gliesmaröder
Straße und Wenden, wo jeweils ebenfalls noch schöne Dinge auf dem Plan standen, zum Eintracht-Stadion,
wo der Wagen im Staub des Stadionparkplatzes abgestellt wurde. Staubte heute wirklich ganz ordentlich,
will nicht wissen wie überladen der gute Volkswagen war :-). Am Eingang ergatterte man tatsächlich
noch eins der letzten Stadionhefte, war schon ordentlich Betrieb auf der Anlage. Jeder, der das
Heft jedoch abbekommen hatte, dürfte sich ärgern, denn das Vorwort von Benbennek ließ so manches
Fanherz dann doch höherschlagen. Danke für die Blumen, lieber Herr Trainer und ja, der Deutsch-LK hat
gefruchtet, auch wenn sowas natürlich aus völliger Überzeugung geschrieben wurde :-)!
So oder so - heute waren die Ränge mal wieder ordentlich gefüllt, den spielfreien Pfingstferien
sei dank verlegten einige bekannte Gesichter ihr Feiertags-Besäufnis ins Stadion und so
konnten am Ende stolze 524 Zuschauer vermerkt werden - da drehte man die Musik ja gleich mal etwas
lauter auf. Auch Cattiva hatte erstmals geschlossen zum U23-Support aufgerufen und postierte/flaggte
sich neben das übliche Stammpersonal. Gesanglich wurde man sich nach anfänglichem Beschnuppern
dann auch noch einig, mehr dazu später. Auf dem Feld legte die Zweite nämlich gepusht vom Support
und der Kulisse gleich los wie die Feuerwehr und überrumpelte den sportlich gar nicht mal so schlecht
stehenden Gast aus Lüneburg gleich in Minute vier: Hauky traf per Kopf zum 1:0. Euphorie nun natürlich
ausgebrochen, doch die sorgte für Leichtsinnsaktionen bei unserer Truppe: Göwecke und Torhüter Later
waren sich nicht einig, wer sich denn nun um die Beseitigung des Balles kümmern sollte und so übernahm
das ein Lüneburger - bzw wurde beim Versuch von den besagten Schlafmützen dann kollektiv umgenietet. Elfmeter
die richtige Konsquenz, doch hey - Later nun ganz hellwach konnte das Ding gut parieren! Nochmal Glück
gehabt und den Spielstil auf "kontrolliert" umgestellt, auch, da ausgerechnet Spielgestalter und Mittelfeldmotor
Olli Kragl nach einem unglücklichen Zweikampf verletzt rausmusste. Das brachte den Geschädigten beinahe an
den Rand der Tränen, natürlich in diesem Moment schlimm, aber es unterstreicht, wie sehr die Mannschaft für
den Aufstieg fightet. Dennoch war dann erstmal Pause und man konnte seine letzte Runde drehen, ehe das Handy
wieder in Sachen zweiter Durchgang fixiert wurde.
Der begann dann auch wie schon beim Drochtersen-Spiel mit einem Paukenschlag: Aus einer an für sich ungefährlichen
Situation drehte sich Hauk im Gerd-Müller-Stil um den Verteidiger rum und drosch den Ball flach in die Ecke, keine
Chance und die gefühlte Vorentscheidung (58.). Da aller guten Dinge an so einem schönen Tag aber drei sind, durfte
Hauk dann auch noch das 3:0 erzielen, schnapp schnapp schnapp :-). Lüneburg gab sich nun auf und Eintracht spielte das Match
ganz clever runter, was dem B-Platzpöbel die Gelegenheit zum Einstudieren neuer Spontan-Anti-Lieder brachte:
"Nie mehr Freie Turner/Ölper" hallte es nicht nur einmal durch das Rund und auch der jüngste Wolters-Pokaltriumph
wurde entsprechend gewürdigt (und dabei den scheidenen Jungs von Krombacher natürlich nochmal deutlich gemacht,
dass man die nun wirklich gar nicht braucht). Und als man eigentlich erstmal ganz zufrieden war, bot der
etwas provokant auftretende Gästekeeper dann noch eine abschließende Zielscheibe: Da der gute Herr Fabian (so sein Name)
leider nicht ganz die Statur eines normalen Schlussmannes erreichte, wurde er nun fortan zum Hobbit umgetauft
und musste mit entsprechenden Freundschaftsbekundungen rechnen. Aber keine Panik, er trug es mit Fassung, auch
wenn die angebotene Laola-Welle nicht angenommen wurde :-).
Diese erfolgte dann dafür direkt nach Abpfiff mit den eigenen Jungs, die sich das wirklich mehr als verdient hatten.
Eine schöne Spielzeit mit einer offensiv und motiviert auftretenden Eintracht-Elf, die Hoffnung auf mehr und vorallem
sportliche Talente bietet. Muss man trotz aller Vorbehalte gegenüber Benbennek absolut anerkennen, was hier erreicht wurde
ist schon durchaus vorzeigbar. Das sahen spätestens am heutigen Tage alle ein und entsprechend lange wurde noch zwischen
Fans und Spielern gefeiert, Klatscheinlage und Humba made by Stefan Hauk inklusive. Schade, wäre ich doch gerne noch länger geblieben,
auch da Cattiva zum Soli-Essen/Trinken geladen hatte. Aber wie eingangs schon erwähnt - es gibt Tage, da liegt einfach zu viel
an. Und so ging es via Pressehaus zum Steinhuder Meer, wo man pünktlich zum Champions League-Finale eintraf.
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