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„Ahlen weggeballert“

 

Eintracht Braunschweig 2:0 (2:0) Rot-Weiß Ahlen
11.09.2010, 14.00 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 13.630 Zuschauer

Heimspiel gegen Rot-Weiß Ahlen, eigentlich ein Spiel der Kategorie "Drei Punkte holen und Klappe halten". Tatsächlich war man dann aber schon gespannt, wie sich die Länderspielpause auf die Form der Mannschaft ausgewirkt hatte und weil der Sommer auch heute nochmal Einzug in die Löwenstadt erhielt, ging es gut gelaunt in Richtung Hamburger Straße. Wie zuletzt regelmäßig hieß es zunächst am Schützenplatz aussteigen und nachdem mit Society and Friends ein erstes Getränk konsumiert wurde, hieß es ab in Richtung Stadion.

Der Andrang hielt sich heute erwartungsgemäß etwas in Grenzen, Ahlen ist zwar einer der Zweitliga-Absteiger, hat an Attraktivität aber in den letzten Jahren natürlich nicht dazugewonnen. Entsprechend leer war es dann auch im Gästeblock, gut 70 Ahlener hatten sich wohl in Block 19 verteilt, wobei der "Ultra-Teil" (sowas gibt's da laut Banner jetzt auch) sich über dem Aufgang postierte. Optisch gab es da außer Doppelhaltern erstmal nicht viel, was sich zumindest auf blau-gelber Seite deutlich anders darstellen sollte: Cattiva hatte heute eine Fortsetzung der "Emotional zum Ideal"-Choreo angesetzt und den Spruch um ein "Fankultur erhalten!" ergänzt. Und auch das Gesamtbild wurde merklich erweitert, hatte man letztes Mal im Grunde nur Konfetti gen Himmel entsorgt, fand heute eine blau-gelbe Recyclingaktion der größeren Art statt und Utensilien aus diversen alten Aktionen wurden passend verwendet. Ergab ein wirklich hübsches Gesamtbild, einfach in der Herstellung und schön in der Ausführung!

Die Mannschaft ließ sich durch von dem schönen Bild offensichtlich positiv beeinflussen und legte gleich offensiv los. Lieberknecht hatte umgestellt, die zuletzt nicht mehr ganz so konstant guten Pfitzner und Bellarabi erhielten Kreativpausen und wurden durch Unger und den im Pokal starken Julius Reinhardt ersetzt. Und als hätte man es ahnen können, nach neun Minuten nahm Unger einen Schuss aus gut zwanzig Metern Zentralposition direkt und zimmerte das Ding wie ein Strich genau in den Torwinkel. Wirklich ein Treffer zum Mitjubeln, bereits an der Flugbahn konnte man erahnen, wie das Ding reinklatschen würde - top! Die Stimmung unter den immerhin 13.630 Zuschauern natürlich da, irgendwie hatte man heute das Gefühl, das könne gar nicht schiefgehen. Auch, als gleich drei Mal Ahlener fast alleine auf den Kasten von Petkovic zuliefen erreichten die Gäste mit etwas Glück bei uns und Unvermögen bei denen keinen Treffer. Man hätte sich über einen Ausgleich zu diesem Zeitpunkt keinesfalls beschweren dürfen, doch manchmal ist der Fußballgott auch Braunschweiger, so auch heute. 33 Minuten waren gespielt, als Petkovic einen Abstoß weit nach vorne brachte und weil die rot-weiße Defensive schlief, landete der Ball direkt an der rechten Strafraumgrenze bei Reinhardt. Der nahm das Ding einfach mal Volley und traf mit einem Tor, dass selbst den Treffer von Unger noch toppen dürfte. Wahnsinn, Ahlen macht Druck und wir mit zwei genialen Distanzschüssen die Tore, so schön kann Fußball sein!

Bis zum Seitenwechsel sollte es bei dem Ergebnis dann auch bleiben und lediglich die Tatsache, dass Petkovic andeutete, dass es für ihn in Hälfte zwei nicht mehr weitergehen könne, schmälerte die gute Laune etwas. Egal, als Schiri Felix Zwayer (mit dem wir übrigens noch ungeschlagen sind, guter Mann:-)) wieder anpiff stand halt Daniel Davari ein erstes Mal bei einem Ligaspiel im Kasten und der sollte auch schon wenig später jubeln dürfen: Ich hatte gerade Geburtstagskind Jan Bauer gratuliert, als Kumbela zum 3:0 erhöhte - leider aus Abseitsposition, so dass das 2:0 weiter Bestand hatte. Sollte aber nicht weiter schlimm sein, Ahlen fand sich mit der Niederlage irgendwie ab und Eintracht dominierte das Spiel nach Belieben und erspielte Chancen, wann es eben passte. Leider zeigte sich insbesondere der eingewechselte Bellarabi beim Nutzen der Gelegenheiten etwas zu fahrlässig (oder übermotiviert, es besonders schön zu machen), so dass es (nur) beim 2:0 für die Guten blieb, was aber auch irgendwie nichtmehr richtig interessierte. Im Zehner wurden fleißig ehemalige Partyfaux-pas diskutiert und die Gästefans lebten in ihrer eigenen Oberkörperfrei-Welt, Prost!

Nach Abpfiff wurde noch kurz am Neuner verweilt, wo das Verstauen der Pappfiguren der Choreo zum Lacher des Tages mutieren sollte - die Dinger haben es zumindest überlebt und die auch die Verstaumeister sind noch ganz. Mit entsprechend guter Laune und einem Lachen im Gesicht ging es dann langsam weiter in Richtung Stadt, wo ein Treffen mit ehemaligen Mitabiturienten und anschließendem Jokerbesuch den Abend noch abrundeten.

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