|
„Ohne Brinkmann habt ihr keine Chance“
Eintracht Braunschweig 4:1 (0:1) TuS Koblenz
02.10.2010, 14.00 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 13.740 Zuschauer
Heimspiel gegen die TuS Koblenz - das braucht im Grunde kein Mensch und auch wenn im
Vorfeld wieder von diversen Seiten tief gestapelt wurde: Wenn man aufsteigen will, muss
man so einen Gegner heute wegputzen und fertig aus. Auch wenn sich Dennis Brinkmann
(bewusst?:-)) selbst um seine Rückkehr ins Eintracht-Stadion gebracht hat, Koblenz ist unter
Manager Wolfgang Loos gerade im Neuaufbau und entsprechend als Gegner zu bewerten.
Ohne große Stimmunglagen ging es gegen Mittag also in Richtung Stadion, welches dann
genauso unkompliziert betreten wurde. Die Highlights vor Anpfiff beschränkten sich auf
den Kauf ein paar neuer Pins (die alten wurden versehentlich gewaschen und sind jetzt ein Fall für
den Antiquitätenhändler..) und den üblichen Smalltalk und gut fünfzehn Minuten vor Anpfiff
ging es dann ins weite Stadionrund auf die Tartanbahn. Da wurde es dann schon ein erstes
Mal spannender, da Cattiva derzeit ein Fotographenproblem hat, durfte ich sowohl den
Kamera-, als auch den Fotojob in einer Person übernehmen - Multitasking wie zu besten Zeiten. Der Standartintro mit Fahnen und einem Hinweisspruchband für die Demo stellte
aber auch nicht die große optische Herausforderung dar, die Koblenzer Seite beschränkte
sich auf ein paar Fähnchen und punktete sonst mit der unerwartet großen Fanzahl (ca 150
Gäste) und die nicht nur farblich sehr schöne "Rhein-Mosel-Stadt"-Fahne.
Und während man nach und nach das filmische Kind in sich entdeckte und voller Freude
spannende Bilder aus der Kurve einfing, hörte man auf einmal von allen Seiten einen
tiefen Seufzer. Schnell also umgeschaut: 0:1 für Koblenz nach zwei Minuten durch Rahn.
Na das fängt ja toll an und sollte vorallem auch nicht unbedingt besser werden. Während
alle anderen Konkurrenten um den Aufstieg nach und nach in Führung gingen, blieb das
einzige Highlight im Eintracht-Stadion meine Zoom-Funktion an der Kamera, so hatte man
sich das ja wirklich gar nicht vorgestellt. Entsprechend gefrustet ging es dann auch in
die Halbzeit, welche mit einem Bierkauf und dem Standortwechsel in Block zehn ausgefüllt
wurde.
Zum zweiten Durchgang wurde auf Eintracht-Seite bereits ein zweites Mal gewechselt,
nachdem schon Markus Unger bereits nach dreißig Minuten das Feld räumen durfte, traf
es nun auch Pfitzner, der durch Amrhein ersetzt wurde. Das sorgte bei nicht wenigen
für leichte Verwunderung, die sich nur wenig später aber ein einen lauten Torschrei
entladen sollte: Amrhein, offenbar noch nicht ganz so mit den Laufwegen vertraut, sah
keine Abspielstation und ballerte aus bestimmt 25 Metern einfach mal auf den Kasten. Der
Ball wurde zum Strich und ehe Koblenz-Keeper Paucken auch nur schnallte, was da auf
ihn zu kommen sollte, zappelte das Leder schon im Netz - 1:1. Das kam völlig unerwartet,
war aber der Startschuss für eine völlig neue zweite Halbzeit: Angefeuert von den nun
Hoffnung schöpfenden über 13.000 Besuchern gab Eintracht Gas und eine traumhafte Kombination über Bellarabi, der Kruppke grandios in die Gasse schickte, der wiederrum
Kumbela fein im Rücken der Abwehr freispielte, gelang das 2:1 - Spiel gedreht in Rekordzeit.
Partylaune wohin man blickte, ich haute mir den Daumen beim Torjubel an der Mauer im
Zehner beinahe kaputt und war gerade fertig mit der Pflege des Selbigen, als der Fokus schon wieder in Richtung Strafraum ging. Der Schiri hatte sich von der guten Laune anstecken lassen und zeigte nach einem Foul der eher harmlosen Sorte dankenswerter Weise auf den
Punkt - Kumbela sagte danke und verwandelte eiskalt, 3:1! Eine unglaubliche Wendung hatte sich vollzogen, die Gegengerade stand und feierte, die drei Punkte waren im Sack. Bernhard
orderte dann auch tatsächlich bei seinem Leib-Bierwächter die nächsten Getränke und
im Neuner zelebrierte Cattiva quasi als Fortsetzung der Oldschool-Serie eine Humba. Die
gestaltete sich dann auch äußerst kultig, vom "Vogelvau" bis "Scheiß Dynamo" war alles
dabei. Im Koblenz-Sektor war dafür jetzt Totentanz und Frust angesagt, der sich auch zumindest ansatzweise an den Ordnern endlud. Das abschließende 4:1 sollte die Stimmung
dort auch nicht gerade verbessern - uns aber egal, die drei Punkte waren gesichert und
da freute man sich auch über den "Wer wird zur Legende"-Einspieler, der heute mal etwas
passender erst nach Abpfiff gespielt wurde.
Nach Abpfiff wurden noch die üblichen Zukunftstheorien an Gaststätte und Hall of Fans
gesponnen, während Lieberknecht zeitgleich den BZ-Schmierfink Schiebold auf der Pressekonferenz
in die Schranken wies. Spätestens jetzt war der eher graue Tag also zum schönen Tag
geworden und so freute man sich umso mehr auf den anstehenden Absturz bei Mellis
Geburtstag, der dann auch fristgerecht eintrat :-)
EIN SPIEL VORBLÄTTERN |
ZURÜCK ZUM INHALT |
EIN SPIEL ZURÜCKBLÄTTERN
|
|