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„Der Schiri ist ein Arschloch“

 

Eintracht Braunschweig 1:2 (1:1) SV Wehen-Wiesbaden
21.08.2010, 14.00 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 13.725 Zuschauer

Doppelspieltage sind doch an für sich eine feine Sache: Nachdem man am Vortag das Eintracht-Stadion gegen 21:30 Uhr verlassen hatte, befand man sich keine fünfzehn Stunden später bereits wieder in der Straßenbahn gen Norden. Die war heute natürlich deutlich besser gefüllt - die Profis rufen und auch wenn der SV Wehen-Wiesbaden zu den so ziemlich sinnlosesten Gegnern der Liga gehört, macht sich die halbe Stadt dann wieder auf zum Fußball. Für mich hieß es dennoch bereits am Schützenplatz auszusteigen, bekanntlich treffen sich Elche und Society ja immer vor dem Spiel an der blauen Lagune und da wollte man heute auch mal wieder vorbeischauen. Der Sommer war tatsächlich für einen Tag mal wieder ausgebrochen und mit Baller-Uwe gab es ja noch so manche Anekdote aus dessen Hochzeitsreise zu besprechen. Oder wie es jemand anderes ausdrückte: "Was macht ihr da eigentlich die ganze Zeit, außer Backgammon spielen?" :-)

Irgendwie verquatschte man sich dann doch und so ging es erst eine gute Viertelstunde vor Anpfiff ins Stadion - für mich wohl auch ein persönlicher Rekord. Verpasst hatte man aber natürlich nichts, bei Betreten des Innenraums räumten die Aufwärmspieler gerade das Feld und man widmete sich den üblichen Introfotos. Spektakulär waren die heute nicht gerade, bei etwas über 13.000 Zuschauern klafften doch einige Lücken im Block. Die Zahl ist zwar an für sich immer noch ok, man fragt sich nur, wo die Leute nach dem Pokalspiel alle geblieben sind? Sooo langweilig war das schließlich bekanntlich nicht! Schön war ansonsten die Weblöwen-Schwenkfahne XXL vor der Nordkurve - passte zum Einlaufen der Spieler genauso gut, wie das überraschend eingespielte "Werdet zur Legende", welches die Mannschaft für "Unser Eintracht" mit der Jazzkantine aufgenommen hatte. Auf der Leinwand wurden entsprechende Bilder dann auch gezeigt, was dann doch jeden von den Sitzen riss und entsprechend motivierte.

Auch die Mannschaft war in den ersten Minuten dann regelrecht euphorisiert und zündete ein wahres Feuerwerk in Richtung Wehener Kasten. Kruppke marschierte bereits in Minute eins alleine auf das Tor von SVWW-Keeper Gurski, scheiterte dann aber an dem und irgendwie wohl auch den eigenen Nerven. Ändern sollte sich am Gesamtbild trotzdem wenig, Eintracht powerte los wie die Feuerwehr, was auch die Wehener am Ende bestätigen sollten. Der verdiente Lohn kam dann endlich in Minute 33: Der heute wieder überragend starke Karim Bellarabi wurde von Boland mustergültig bedient und schob aus dem Rücken der Abwehr ins kurze Eck ein. Jubel allerorts, der Lohn war da und das Pokalspiel erstmal vergessen. Und so ging spielte Eintracht weiter munter nach vorne und nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer kam Boland wieder im Strafraum an den Ball. Dieses mal konnte er aber damit recht wenig anfangen, denn noch bevor er sich drehen konnte, hatte der Wehen-Keeper ihn schon im feinsten Ringer-Stil auf den Poden befördert. Einen klareren Elfer hat es in Braunschweig lange nicht gegeben, doch irgendwie hatte Schiedsrichter Seidel aus dem brandenburgischen Henningsdorf (he is it real! :-)) einen kurzfristige Sehstörung und entschied auf Foul gegen Boland. Das ging natürlich gar nicht, wäre aber zu verschmerzen gewesen, wenn Eintracht sich von der Entscheidung nicht hätte beeinflussen lassen. Auf einmal klappte nichts mehr, die Pässe kamen nicht an und man baute den Gegner mit eigenen Fehlern regelrecht auf. Die Folge war ein Pfostenkopfball von Janjic in Minute 39 und der Ausgleich durch den selben Typen in Minute 40. Dabei sah unser Keeper Petkovic wiederrum nicht gut aus, warum der sich einmal durch den Strafraum schmeißt, ohne das der Spieler bis dato geschossen hat, weiß der gute Marjan wohl nur alleine..

Nach dem Seitenwechsel wurde Eintracht dann wieder stärker und weil man zum Selbstschutz in Block zehn gewechselt war (unten hätte ich wohl demnächst die Eckfahne auf den Schiri gefeuert), hatte man eine gute Überschicht, über das, was da kommen sollte: Kruppke bekam einen feinen Pass von der rechten Seite, zog direkt ab und erzielte kurz nach Wiederanpfiff das 2:1. Denkste, Schiri-Arsch Seidel hatte wieder was dagegen und entschied auf Geheiß seines Tölpel von Assistenten auf Abseits. Dass das natürlich eine mehr als glasklare Fehlentscheidung war, sah man auch ohne den NDR-Sportclub, aber was soll man machen, es blieb dabei. Dummer Weise machte Eintracht nun wieder den Fehler, das konstruktive Fußballspielen einzustellen. Da wurden schon Erinnerungen an die dämliche 1:2-Niederlage vor fast genau einem Jahr gegen Werder II wach und als hätte man die Uhr zurückgedreht, auch heute lag man wenig später zurück. Wieder Janjic konnte sich feiern lassen und wieder sah Petkovic nicht ganz so gut bei dem Gegentor aus. Eintracht brach nun völlig zusammen, die Zuschauer beschränkten sich mit Ausnahme der neuen 67. Spielminute von Cattiva auf das Durchbeleidigen des Schiris und nachdem sich Menga, Sailer und Co auch das fünfte Mal in bester Inzaghi-Manier auf die Fresse gepackt hatten, war dann auch Schluss. Eine ganz dumme Niederlage hatte man sich da eingehandelt, absolut unnötig und leider auch aufgrund der Ideenlosigkeit in Halbzeit zwei auch nicht unverdient. Natürlich hatte der Schiri das Spiel maßgeblich mitentschieden, aber trotzdem darf man nicht so auseinanderbrechen. Hoffentlich sind die fehlenden drei Punkte am Ende nicht genauso schmerzhaft, wie die im Vorjahr beim Bremen-Spiel!

Gefrustet ging es noch kurz zur Gaststätte und dann mit der Zwischenetappe Pressehaus wieder zurück in den Mastbruch zum Sommer-Abschiedsgrillen.

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