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„Papiermüll in Genk“
KRC Genk 1:0 (1:0) Standard Lüttich
07.02.2010, 20.30 Uhr, Cristal-Arena (Genk), 21.468 Zuschauer
... nachdem der Wagen dann bei einer Stadionnah gelegenen Shell-Tanke noch gefüllt
werden konnte (ist ja wie in Braunschweig :-)), ging es wieder auf die Autobahn, zunächst
jedoch via Antwerpen gen Süden. Kurz vor der holländisch-belgischen Grenze kamen Nils
und ich dann doch auf die Idee, langsam sich auf das anstehende Hauptmatch des Tages
mit einem Bier einzustimmen und folglich wurde die letzte holländische Tanke vor
dem Grenzstreifen angefahren. Absoluter Jackpott, in der Niederlande darf an Tanken
kein Alkohol verkauft werden, wie sich belehren lassen durfte.. Also knappe zehn Kilometer
weiter gedüst und siehe da, die erste Petrol Station in Belgien wartete gleich mit einem
Riesenkühlschrank Kaltgetränke auf. Wir entschieden uns für einen Träger Maes-Bier, welches
zuvor noch nicht konsumiert wurde. Ging auch ganz gut, war schließlich kalt und wir hatten Durst. :-)
Die Reststrecke wurde konsequent verquatscht und schon stand man wieder im Anfahrtsstau,
diesmal knappe zwei-drei Kilometer vor dem Stadion in Genk. Da man aber wenig Hoffnung
auf Besserung in der Endlosschlange sah, wurde kurzer Hand direkt geparkt und die
Reststrecke in strammen Fußmarsch absolviert. Die Ticketabholung gestaltete sich minimal
schwieriger als in Rotterdam, muss man diese doch im "Themacafe", der Art Stadionkneipe, sein
Voucher einlösen und sich auch hier ausweisen. Dummer Weise waren die Karten auf Rocky ausgestellt,
doch kurze Verhandlungen brachten ein erfolgreiches Ergebnis. Wäre aber wohl auch sonst nicht
schlimm gewesen, die Kartenkontrolle am Eingang war ein Witz (da hätte ich ja auch ne Karte vom
Vorspieltag zeigen können) und im Stadion galt das Phantoms-Prinzip: Billigste Karte gekauft und
Access all area, weil keine Sau interessierts. Also enterten Nils und ich gleich mal ein paar Blöcke
mehr gen Mittellinie und hatten auch Glück, dass im sonst gut gefüllten Stadion tatsächlich
was frei blieb. 21.468 wollten den Kick sehen - auch wenn es sportlich derzeit für beide Teams
nicht so rund läuft, ist Genk gegen Lüttich halt immer noch eins der belgischen Topspiele Nummer eins. Das Stadion heißt jetzt übrigens nicht mehr Fenix-Stadion, sondern Cristal-Arena, wobei Cristal nicht unsere Christel, sondern deren Bier meint. :-) Immerhin verfügt das Stadion über eine Rasenheizung, welche auch rege genutzt wird, so wurde mir per Mail am Vortag versichert: Dear Sir,
We have a central heating under our field so we can play in all weather
conditions." .. na da kenne ich auch andere Vereine :-)
Die Heimkurve wartete also zum Intro mit einer durchaus akzeptabelen Choreo, welche wohl den Grundgedanken
"Vorwärts" beinhalten soll, auf, gleichzeitig donnerten im ganzen Stadion Konfetti und vermutlich
vom Verein initiiert ein Feuerwerk auf dem Platz. Machte in jedem Fall was her, der Rauch sollte noch
länger über dem Spielfeld hängen. Lüttich enttäuschte, zwar war der Gästeblock nahezu ausverkauft, aber
offensichtlich befindet sich die Szene im Protest, so hingen keine Banner und es war kein organisierter
Support/Ultragruppen erkennbar. Auch bei Genk hingen die Banner im Ultrasektor im Oberrang verkehrtherum,
dafür wurde hier absolut in Ordnung durchgesungen und die Mannschaft nach vorne gepeitscht. Die nahm
das dann auch dankend an und spielte Lüttich nicht nur einmal schwindlig. Schon erschreckend, wie schwach
der Champions Leagueteilnehmer auftrat und so war das 1:0 für Genk durch De Bruyne (19.) nur verdient
und noch dazu super sehenswert. In der Folge agierte weiter fast nur Genk und kam zu gleich mehreren
Lattentreffern.
In der Pause wurde das Stadion dann noch ein bisschen genauer begutachtet und auch die Toilette aufgesucht,
was eine weitere Anekdote mit sich brachte: Zum einen fand man direkt vor dem Blockausgang nur eine Frauentoilette
vor, vor welcher aber bei genauerem Hinsehen fast nur Männer standen. Also mit eingereiht und dann erschreckt
festgestellt, dass ein Mädel am Eingang 25 Cent für die Benutzung haben wollen würde. Die wurden natürlich nicht
gezahlt und die Bude so geentert, was auch richtig war, denn die angeblichen Frauenklos waren verdreckt wie
die Dixiklos in Erfurt. Umso bizarrer, das tatsächlich auch Frauen da aus den Kabinen kamen, igitt...
Durchgang zwei gehörte dann auch auf dem Feld weiter den Gastgebern, welche sogar noch einen Elfmeter verballerten,
was die Heimkurve mit einem ordentlichen Böller quittierte. Die Gäste weiter stumm, wie die Mannschaft weiter schlecht -
bis in der 92. Minute beinahe Standard mit einem Kopfball aus Nahdistanz zum völlig unverdienten Ausgleich gekommen wäre.
Das wäre ja was geworden.. So feierte Genk seine Spieler, mit Ausnahme eines Flitzers im Borat-Style, der sich zuvor um "minimum 1.000 Euro" für seine Pitch-Invasion ärmer gemacht hatte und wir gingen recht zügig zurück zum Auto. "Bratwoorste" für
vier Euro wurden auf dem Weg dahin nicht gekauft (nur weil man in Rotterdam für zwölf Euro parkt, konsumiert man ja nicht alles :-))
und auch der bereitstehende Zug an dem Geisterbahnhof hinter der Heimkurve wurde links liegen gelassen. Wer weiß, wo
der hinfährt.. Rossi fuhr uns dann durch die Nacht gen Braunschweig, Kai untersützte ihn dabei dann dankenswerter Weise. Um halb
vier drehte ich den Schlüssel im Mastbruch wieder um und fiel nach kurzer Internetrecherche ins Bett - feine Tour, auch wenn Genk vs Lüttich nicht ganz an das selbe Spiel seinerzeit in Lüttich rankam - aber egal: so
ganz ohne Fußball geht's halt eh nicht ;-)
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