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„Sieg im Feindesland“
TSV Havelse 0:3 (0:0) Eintracht Braunschweig
08.09.2010, 19.00 Uhr, Wilhelm-Langrehr-Stadion (Garbsen), 756 Zuschauer
NFV-Pokal zweiter Teil und wieder eine englische Woche stand am heutigen Mittwoch ins
Haus, im Viertelfinale des Verbandspokals mit dem widerlichen Neu-Namen Krombacher sollte
es heute mal wieder zum TSV Havelse gehen. Da war man ja nun gerade erst vor knapp drei
Monaten zur Mindersachsenmeisterschaft mit der U23, doch seitdem hat sich einiges getan: Die Garbsener
spielen auch in der immerhin viertklassigen Regionalliga und sind ihren sportlichen Glanzzeiten
damit so nah, wie lange nicht mehr. Kein 0815-Dorfgegner sollte unserem direkten Weg nach Berlin
und Europa heute also im Weg stehen, sondern ein Verein, der letztlich nur eine Liga unter der eigenen
zu Hause ist.
Trotz dieser sportlich durchaus interessanten Ausgangslage hielt sich das Interesse für den Kick leider in Grenzen,
der Rocky feierte lieber mit Melse Geburtstag und weil Arbeit und Lustlosigkeit ebenfalls nicht zu unterschätzende Faktoren sind,
setzte sich die Autobesatzung mit Basti am Steuer und dazu Holgi, Teamchef und mir quasi von selbst zusammen. Entsprechend
dürftig war dann auch das Bild, dass sich uns nach Überwindung des Staus auf der A2 am Wilhelm-Langrehr-Stadion in Garbsen
bot: Knapp 120 Braunschweiger dürften sich unter die knapp 700 Gesamtzuschauer gemischt haben, Cattiva machte mit ihrer
Zugfraktion noch den größten Teil der Gäste aus. Dabei sollte sich der heutige Besuch durchaus lohnen, erstmals konnte man
schließlich dank DFB-Auflagen renovierten Gästeblock betreten. Leider sind im Zuge der Renovierung nur die Stufen erneuert
worden, ein Dach fehlt weiterhin und weil NFV-Pokal auch immer gleich Regenzeit ist, vermied man das Stehen im Block
solange wie möglich. So wurde dem heimischen Vip-Raum auch malwieder ein Besuch abgestattet und wen sollte man da treffen - richtig,
Meister Blau hatte sich (standesgemäß) mit der 35 Euro teueren Premiumkarte eingedeckt - ein Teuerfahrer, wie der Teamchef zielsicher
beanstandete :-).
Im Gästeblock wieder angekommen beschränkte man sich die ersten 45 Minuten lang auf den üblichen Smalltalk und nachdem Baller-Uwe
mit der Ansage "Baller-Uwe, baller mal!" versorgt wurde, war auch die Getränkeversorgung gesichert. 0:0 stand es nach
45 Minuten trotzdem auf dem Feld, was angesichtes des folgenden Halbzeitspektakels aber eher Nebensache war: Erstmals in der Geschichte
der Menschheit wurden alle Zuschauer im Stadion Zeuge, wie der NFV eine Auslosung für die kommende Pokalrunde vornahm. Ja, ihr lest richtig -
es wurde gelost, so richtig mit Kugeln und einer Losfee und man konnte sogar zusehen und musste sich nicht wie in der Runde zuvor bei Arminia Hannoi
auf irgendwelche Durchsagen verlassen! Besagte Losefee war dann passender Weise noch Vorzeige-Hanno Carsten Linke, der mit freundlichen
"Du F_tze"-Gesängen begrüßt wurde, was Eintracht-Manager Marc Arnold, der das ganze mit beobachtete, in ein leicht-peinliches Blicken versetzte :-).
Als Los wurde uns dann zumindest der gewünschte Sieger von Ottersberg vs Osterholz-Scharmbeck beschehrt - sportlich sicher das vermeintlich einfachste Los und neue Grounds
hätte es ohnehin bei keinem möglichen Gegner gegeben.
In Durchgang zwei setzte die Dunkelheit dann endgültig ein und auf dem nassen Geläuf entwickelte sich ein zeitweise durchaus offener Schlagabtausch. Auch
Havelse suchte langsam das Heil der Flucht nach vorne doch ein bisschen Glück und der nicht schlechte Daniel Davari hielten Eintracht im Rennen. Der Schiri,
übrigens die gleiche Pfeiffe vom Relegationsspiel eben hier in Havelse, hielt sich diesmal auch dezent zurück und so stand dem 1:0 durch Kumbela (75.) nichts
mehr im Weg. Erleichterung war nun natürlich angesagt und nachdem Julius Reinhardt wenig später mit einem Hammerschuss das 2:0 besorgte, fielen doch einige
Steine vom Herzen. Von dem Tor würde ich übrigens gerne mal die TV-Bilder sehen, schließlich wurde das heutige Match ja für schlappe fünf Euro Gebühr live im
Internet übertragen - mit einer Quote von gut 200 Zuschauern Beteiligung...
Mit der sportlichen Sicherheit im Rücken konnte man sich nun auf das übliche gegenseitige Anti Hannoi-Gepöbel mit den Gastgebern beschränken, wobei die eine
Hälfte der ULBS wieder ganz vorne in Sachen Kreativität mit dabei war :-). Das 3:0 von Neuzugang Lemke ging dabei fast unter und nachdem das Weiterkommen
durch den Abpfiff besiegelt wurde, ging's fix zurück zu Auto. Unterwegs wurde eine Gruppe offensichtlich übermotivierter Hannos noch gemaßregelt, da die
meinten, gegenüber Braunschweiger Rentnern ihre Muskeln spielen zu lassen. Das Problem wurde dann verbal geklärt, die Polizei stand zwei Straßen weiter und
drehte Däumchen - sinnvoll wie man sie kennt und liebt..
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