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„Man muss schon ziemlich frustriert sein ...“

 

FC Carl-Zeiß Jena 1:1 (1:0) Eintracht Braunschweig
30.01.2010, 13.00 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena), 395 Zuschauer

... um knapp zwei Monate vor dem regulären Punktspiel von Braunschweig nach Jena zu reisen, um den BTSV im hiesigen Ernst-Abbe-Sportfeld zu unterstützen. Noch dazu, wenn es sich bei der Partie um ein kurzfristig angesetztes Testspiel Marke "Muster ohne Wert, die Mannschaft soll nur im Rhythmus bleiben" handelt. Doch der extreme Winter und eine Fußballarmut sondergleichen bewogen den guten Rocky und mich dann nach reichlicher Überlegung doch, gen Jena aufzubrechen. Dankenswerter Weise konnte der Fußballtourist sein Auto rechtzeitig fahrtüchtig gestalten und ersparte mir so, den Eltern erklären zu dürfen, wieso man denn unbedingt mit Mamas Skoda nach Jena zu fahren hätte - und dafür vermutlich wieder reichlich Spott geerntet hätte. :-)

Weitere Mitfahrer waren jedoch nicht zu gewinnen und so startete man zu zweit am Samstagmorgen auf die bekannte Route Mastbruch-Magdeburg-Halle mit Fernziel Jena. Überpünktlich und weitgehend unspektakulär wurde die Stadt und das Stadion auch erreicht, Staus sowohl auf der Autobahn, wie am Stadion Fehlanzeige. Denn zum Einen war man reichlich früh vor Ort und zum Anderen schien die Begeisterung für das Testspiel in Jena vergleichbar schwach mit der eigenen zu sein. Immerhin konnte die Zeit bis zum Anpfiff sinnvoll verbracht werden - auf dem Kunstrasenplatz auf der Zufahrtsstraße zum Gästeblock testete die A-Jugend des FCC gerade gegen ihr Chemnitzer Pendant. 1:1 hieß es da nach Abpfiff, Chemnitz gelang in Halbzeit zwei noch der Ausgleich. Die Zuschauerzahl kann sich jeder denken, immerhin schaffte man es, sich mit dem Platzwart o.ä. anzulegen, der doch glatt das Austrinken der letzten mitgebrachten Bierflasche / Rockys Fahrerbier untersagen wollte, de facto aber ignoriert wurde. Junge, als ob Du nichts wichtigeres zu tun hättest..

Mit Abpfiff des Jugendspiels und damit wenige Minuten vor Anpfiff des "Hauptspiels" (uiuiui) zog man dann auch weiter zum Gästeeingang, wo die zwei abgestellten Ordner aus ihrer Tiefschlafphase kurzzeitig geweckt werden mussten, um uns den Einlass zu gewähren. Unverschämt hierbei die Pflichtspieleintrittspreise, da entschädigt auch das Ticket mit Spielpaarung nicht (btw: Wieso die ca. 200 fertig gedruckte Tickets da bereits griffbereit liegen hatten, bleibt wohl auch ein ewiges Geheimnis). Kaum waren die Stufen des Gästeblocks nämlich erklommen, offenbarte sich das erwartete Worst-Case-Szenario: Mit uns nun fünf Braunschweiger (davon mit EastsideBS noch dazu ein Exil-BSler) standen doch etwas etwas verlassen im verschneiten, weil nicht geräumten Gästeblock. Die Heimkurve war gesperrt, lediglich auf der Haupttribüne verteilten sich 390 weitere Besucher - ergibt eine Resonanz von 395 Unentwegten für das Spiel. Mal wieder ein Spiel für die Geschichtsbücher - "wisst ihr noch damals.." ;-)

Immerhin blieb uns somit das Novum vorbehalten, dem heutigen Testspieler Abderrahman Kabous beim Bewerbungstraining zuzuschauen. Der Marrokaner mit durchaus interessanter Vita (könnte ein Groundhopper sein :-)) wollte sich für ein längeres Engagement empfehlen, tat das dann auch auf besondere Art und Weise: Zum einen sah man seinen Aktionen (insbesondere am ruhenden Ball) durchaus Qualität an, in Erinnerung wird aber wohl bleiben, dass er in einer Halbzeit ganze zwei Elfmeter verschuldete. Konnte der erste Strafstoß noch von Petkovic gut pariert werden, schlug der zweite zum 1:0 für den FCC ein. Zweifellos ereignisreich für ein Testspiel im Schnee! :-)

In der Halbzeit wurde sich dem Verpflegungsangebot der tatsächlich geöffneten Bude gewidmet und den dort frierenden Verkäufern eine helle Freude bereitet, hatten die doch wohl auch mit etwas mehr Gästefans gerechnet. Als Dankeschön für unsere Samariter-Tätigkeit gab es dann immerhin die 0,4l Biere auch ganz und die Thüringer Bratwurst war auch ok. Um das Glück der Verkäufer dann noch komplett zu machen, wurden ein paar Anti-Hannoi Aufkleber zurückgelassen, die sogleich die Bude von innen schmückten - das wird Pluspunkte beim Punktspiel geben! :-)

Nachdem versichert werden konnte, dass der Verpflegungsbedarf nunmehr zu 100% gedeckt sei, konnten die beiden Verkäufer dann auch den Gästeblock betreten und das Geschehen auf dem zugegebener Maßen guten Rasenplatz beiwohnen. Gerüchte über sieben Gästefans können allerdings deutlich zurückgewiesen werden, wir wollten den Damen und Herren halt auch mal das große BTSV-Auswärtsfeeling präsentieren. Auf dem Feld kickten beide Mannschaften weiter munter mit und Eintracht kam durch einen absolut sehenswerten Direktfreistoß von Dogan zum 1:1. Dies konnte auch durch eigene Unterstützung in Form von "Zeitspiel beim Ball zurückwerfen" (hihi, wer macht hier das FSJ im Sport? :-)) über die Zeit gerettet werden und mit Abpfiff ging's schnellstmöglich zurück in den Mastbruch - wo nur ein paar Minuten später die ersten Gäste für die abendliche Hausparty eintrudelten...

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