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„Hamburg gewinnt in Hannoi“

 

OSV Hannover 1:1 (1:0) TSV Krähenwinkel/Kaltenweide
21.03.2010, 15.00 Uhr, Oststadtstadion (Hannover), 150 Zuschauer

Eigentlich war ja geplant, dem TSV Hillerse am heutigen Tage einen Besuch abzustatten - da potentielle Mitfahrer aber das Oststadtstadion in Hannoi ins Spiel brachten, welches man selbst ja nun auch schon länger auf dem Zettel hatte, hieß das Ziel also Feindesland statt Gifhorner Pampa. Nachdem zu Haus noch gegessen wurde, hieß es gemütlich gegen 13.30 Uhr also zunächst den Herrn Terme und anschließend den an diesem Wochenende treuen Gefährten Rossi einzusammeln, erstmals übrigens mit dem Golf des Herrn Papa statt des sonst üblichen Skodas. Das alles gelang in jedem Fall problemlos, genauso wie der Transfer über die A2 in den Osten der baldigen Zweitligastadt. Rossis Navi leistete solide Dienste, auch wenn das Kommando-Bombardement nur schwer zu ertragen war. Rossi gelang dies mit Eröffnung des sonntäglichen Biertrinkens noch am Besten.

Gut eine halbe Stunde vor Anpfiff wurde das Oststadtstadion im Stadtteil Bothfeld dann erreicht und der Wagen auf dem Stadionparkplatz abgeparkt. Los war noch nicht wirklich viel und auch am Kassen-Tischchen war der Andrang eher verhalten. Gezahlt wurde trotzdem nicht, da bleibe ich meinem Prinzip treu: Hannoveraner Vereine bekommen ganz gleich welche Liga keinen Cent und fertig! Wäre ja noch schöner..

Immerhin, das Stadion wusste absolut zu überzeugen, nicht umsonst wurde hier vor Urzeiten bereits zweite Liga gekickt. Den Zuschauerrekord hält übrigens niemand geringerer als der große BTSV und nicht die Roten, wusste zumindest der Terme zu berichten. Aber die Zeiten ändern sich, im Jahre 2010 kickt der OSV Hannover nur noch in der Bezirksliga, also in Liga sieben. Das dafür ganz gut, nach der Winterpause liegt die Mannschaft auf Platz eins und der heutige Gegner, der TSV Krähenwinkel/Kaltenweide (die heißen wirklich so) auf Platz drei. Spitzenspiel also angesagt und das lockte gut 150 Zuschauer hervor, die Mehrzahl der Akkustik nach wohl tatsächlich Gästeanhänger. Der "TSV KK", wie auf den Trikots schlicht abgekürzt, kommt übrigens aus Langenhagen - und nein, Bezüge zum Kukluxklan konnten nicht nachgewiesen werden :-). Aber apropos Akkustik: Nicht zuletzt dank des Testspiels gegen St. Pauli im letzten Jahr kann dem Gastgeberverein wohl eine leichte Affinität zu den Kiezkickern nachgewiesen werden. AC/DC und "Song 2" stehen auch hier ganz hoch im Kurs, wobei die OSV-Vereinshymne deutlich mehr Kreativität an den Tag legte. Schon ziemlich kreativ mussten meine Mitstreiter heute wohl auch werden, ihre Verpflegungssituation vernünftig begründen zu können: Dass die Bratwürste noch getestet wurden mag ja richtig sein, sich aber fleißig die Gilde-Biere einzuflößen geht natürlich gar nicht. Da ist man ja regelrecht gerne Fahrer :-). Während die beiden also futterten und sich des Lebens freuten, freute sich unsereins über die Diskussionen um den Zwischenstand beim Bundesligaspiel Hamburg gegen Schalke. 1:0, 0:2, fast alles war dabei (Rossi stellte fest: es muss 4:4 stehen! :-)).

Das Spiel selbst wusste dann schließlich auch durchaus zu gefallen - in jedem Fall kein Vergleich zu dem grausamen Gebolze in Merseburg, was ja auch Liga sieben bedeutet hatte. Der OSV ging in Durchgang eins verdient in Führung, in Hälfte zwei wendete sich das Blatt und "KK" wurde stärker und scheiterte lediglich an der eigenen Dummheit. Da bedurfte es schon eines Elfmeters um den verdienten Ausgleich zu erzielen - und weil Gerechtigkeit ja groß geschrieben wird durfte der OSV dann auch noch einen etwas glücklichen Elfmeter verbuchen. Der wurde aber rübergejagt und auch eine gelb-rote Karte für die Gäste änderte am 1:1-Endstand nichts mehr. Hilft wohl beiden nicht so richtig, aber uns sollte es letztlich auch egal sein. Nicht ganz so egal war dann die Bundesligakonferenz bei Erreichen des Autos - in Hamburg stand es tatsächlich nunmehr 1:2 bzw. wenig später dann 2:2. Oder um es mit Rossi zu sagen: "Hamburg gewinnt in Hannover" :-). Zeitnah wurden die Mitfahrer dann wieder in ihre Freiheit entlassen, ehe man selbst bei Joeys noch ein paar Pizzen ausfuhr und recht geschafft die heimische Couch entern konnte..

Und manchmal schreibt der Fußball wirklich die bizarrsten Geschichten: Just in der Nacht nach unserem hier beschriebenen Besuch brannte die alte Tribüne durch einen technischen Defekt nahezu ab. Ob eine Rekonstruktion jemals (finanziell) möglich ist, ist äußerst fraglich. Wir können sagen: Alles richtig gemacht, aber für den OSV ist es doch ein (auch historisch betrachtet) herber Verlust!
Mehr hier: http://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Ost/Tribuene-im-Stadion-brennt-50.000-Euro-Schaden

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