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„Alt und Neu beim Basketball“
New Yorker Phantoms Braunschweig 68:61 (34:23) BBC Bayreuth
03.10.2010, 17.00 Uhr, Volkswagenhalle (Braunschweig), 3.312 Zuschauer
Relativ spontan entschied man sich am Samstagnachmittag, den heutigen Sonntag mit
einem Besuch beim ersten Punktspiel der Basketballer zu verbringen. Für die A-Jugend
um elf hatte es aus körperlichen Gründen nicht gereicht und daher sagte man seinen
Mitschülern aus vergangenen Tagen recht schnell für den Besuch in der VW-Halle zu.
Gegen kurz nach vier wurde man dann sogar zur Feier des Tages noch direkt im
Mastbruch abgeholt, wobei im Auto gleich der erste Schreck folgen sollte: Die Eltern
eines meiner Mitstreiter hatten durch Zufall genau hinter uns Plätze gebucht - mal ein
negatives Beispiel der "ach so kleinen Welt". :-)
An der Halle angekommen fiel einem zunächst der neue Hallen-Schriftzug am Haupteingang
auf, jetzt wissen endlich auch alle Nicht-Braunschweiger, wo sie sich gerade so
befinden. Viele Leute waren aber ohnehin noch nicht da, so dass man angesichts seiner
nicht ganz sattelfesten Ermäßigung für die Tickets (offizieler Studentenausweis fehlt schließlich noch) erstmal etwas Panik bekam, letztlich winkte einen die Securtiydame aber
trotzdem problemlos durch. Um das persönliche Gewissen noch endgültig zu bereinigen,
wurde dann in der Halle gleich mal in ein unschlagbar teueres Getränk investiert, womit
die Preisdifferenz zum Vollzahler auch ausgeglichen wäre und die Zeit bis zum Tip-Off
ebenfalls sinnvoll genutzt werden konnte. Bevor der jedoch beginnen sollte, wurde man
noch Zeuge einer Mini-Mannschaftspräsentation, so durfte heute nicht nur die Starting-Five,
sondern gleich der halbe Kader unter den üblichen Lichteffekten einlaufen. Aber auch sonst
hatte sich im Vergleich zur letzten Spielzeit einiges geändert, denn auch die Cheerleader
gehörten heute der Vergangenheit an. Kann man ja prinzipiell begrüßen, wenn dafür nicht
eine super peinliche HipHop-Combo ("Phantoms Dynamites" oder so) jetzt das Publikum
in den Auszeiten mit ihrem Gehampel zu unerträglicher Musik nerven würden. Aber apropos
nerven: Der Supporterblock M hat jetzt auch endlich einen Vorsänger bekommen, die
zu Mensch gewordene Version von Simpsons-Milhouse darf jetzt mit einem Megaphon
etwas rumquäken und die zum Intro gezeigten Spruchbänder mit Spielernamen dirigieren.
Ob dessen Installation für das verkehrherume Aufhängen der Fanbanner sorgte, konnte ich
mir nicht erschließen - aber man soll ja nicht lästern, jeder Anfang ist schwer.. :-).
Basketball wurde übrigens auch noch gespielt, wobei das Spiel ehrlich gesagt nicht so die
Offenbarung war. Als Gegner hatte sich zum Auftakt heute der Aufsteiger BBC Bayreuth
gestellt und wurde auch sogleich vom Hallensprecher als "unser Gast aus der Basketballstadt Bayreuth" angepriesen. Ich kannte Bayreuth eigentlich eher durch klassische Musik und Wagner, aber man lernt ja nie aus. Gut fünfzig Fans hatten die Bayern dann aber
auch im Schlepptau, die damit aber auch noch den stärksten Part des Gastes darstellen. Auf
dem Spielfeld (das jetzt übrigens an NBA-Normen angepasst wurde) stellte der Aufsteiger
zu keiner Phase eine nennenswerte Konkurrenz dar und auch wenn bei den Phantoms auch
lange nicht alles klappte, hatte man nie das Gefühl, das heute irgendwas schiefgehen könnte.
Hatte irgendwie alles einen Testspielcharakter und von den ersten Minuten mal abgesehen
führten die Phantoms auch durchweg relativ deutlich. Insbesondere Routiner und Überraschungs-Vertragsverlängerer Marcus Goree sicherte mich über zwanzig Punkten
die Dominanz der Gastgeber und bildete mit den Neuzugängen Greer und Skin (der erst
Freitag das erste Mal in Braunschweig landete) die Hoffnungsschimmer auf der Heimseite.
Da konnte man dann auch drüber wegblicken, dass es Rückkehrer Visser schaffte, bei sechs
Freiwürfen überhaupt nur ein Mal den Korb zu treffen und dass dem Panne-Maskottchen
beim Halbzeitgewinnspiel die Zielkanone klemmte und der Wettbewerb dieses Mal also
ausfallen musste - schade.. :-). Eine letztes Highlight von Peinlichkeit bildete dann abschließend der dusselige Hallensprecher, der, als die Phantoms mal etwas nachließen
und Bayreuth kontrolliert stärker wurde, gleich völlig die Selbstbeherrschung verlor und
mit seinem Mikrophon bewaffnet laut schreiend durch die Halle rannte. Ein klarer Fall für
die Drogen-Nanny..
Beim Stand von (nur) 68:61 war dann Schluss - man hatte durchaus gute Ansätze gesehen,
auch wenn sich die Mannschaft schon noch steigern muss, soll es wieder in die Play-Offs
gehen. Wäre der Gegner heute nicht aus Bayreuth, sondern Berlin oder Bamberg gekommen
wäre es wohl etwas anders ausgegangen - so ging es aber bei mit einem schönen Herbsthimmel im Hintergrund zufrieden zurück in den Mastbruch.
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