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„Eintracht macht's spannend“

 

SV Sandhausen 1:1 (1:0) Eintracht Braunschweig
17.04.2010, 14.00 Uhr, Hardtwaldstadion (Sandhausen), 2.580 Zuschauer

Spätestens seit dem 3:1-Erfolg von Mittwoch war auch dem letzten Pessimisten in Blau-Gelb die Lage bekannt: Eintracht spielt, ganz gleich ob gewollt, geplant oder verdient um den Aufstieg in diesem Jahr mit und hat dazu noch gar nicht mal so schlechte Karten oder mit anderen Worten: Alles selbst in der Hand! Dazu wartete mit dem SV Sandhausen ein selbst in der Krise steckendes Team, welches dann wohl ein letztes Mal für längere Zeit als Sparringspartner herhalten könnte. Nach dem 6:0-Hinspiel hatte man den Sreto Ristic-Klub ja auch in ganz guter Erinnerung und im letzten Jahr gelang beim ehemalige Amateurfußballmeister ja auch ein Erfolg - beste Voraussetzungen also.

Am Samstag morgen rollte dann die erwartete blau-gelbe Blechlawine gen Süddeutschland, neben diversen Neunern hatte der Verein drei Busse von Sponsoren für umsonst chartern lassen. Ein Teil der Bustickets ging dabei direkt an Cattiva, fairer Zug der Verantwortlichen, die so halt die Leute belohnen, die auch ohne Aufstiegseuphorie mehr als ein Spiel in diesem Jahr gesehen haben. Man selbst griff trotz kurzer Überlegungen auf den altbewehrten Ballerbus zurück fast pünktlich ging es gegen 7.30 Uhr am frühen Morgen los. Neben diesmal neun von neun belegten Plätzen hatten auch zwei Kisten über die Umwege Jan Bauer/meine Wenigkeit den Weg in den Bus geschafft und auch Clemens "Kühltasche ohne Boden" fuhr wieder mal mit Auswärts. Schönes Rahmenprogramm also und so verging die Fahrt bei herrlichem blauen Himmel (wo ist eigentlich diese Vulkanwolke, fragt sich nicht nur der Teamchef..) gen Baden-Württemberg trotz gesperrtem Luftraum wie im Fluge. Gegen Mittag wurde wie geplant der Hardtwald erreicht und auf dem für uns diesmal sogar reservierten Parkplatz beim Hundeverein geparkt. Die hatte man im vergangenen Jahr kennen gelernt und da sich das als wirklich äußerst wunderbar herausgestellt hatte, ging es in diesem Jahr also wieder hin. Essenstechnisch eine absolut richtige Wahl, man bekam erneut super gutes und vorallem reichlich aufgetane Speisen gereicht, so dass selbst meine Wenigkeit nach gut zwei Drittel Futterei kapitulieren musste. Naja fast zumindest, die Käsenudeln wurden mit Melses Restschnitzel getauscht und so machten gleich mehrere Menus die Runde um den Tisch. Rundenweise reichte der Wirt dann auch einen lokalen Hausschnaps, der zog zwar ordentlich rein, wurde aber vom Fussballtouristen für gut befunden (zumindest buchte der sich gleich zusätzlich in die Begrüßungsrunde der zwischenzeitlichen Neuankömmlinge ein). Unter den besagten weiteren Braunschweigern befanden sich auch Robert und SchAppi, welche einen optisch wirklich sehr netten Marsch über den Feldweg zuvor zurücklegten (siehe Bilder, die Fahne bleibt im Wind :-)).

Gegröhlt wurde dann auch noch ein bisschen, ehe sich Rossi und meine Wenigkeit absonderten und zum Stadion zogen. War aber zeitlich auch nötig, der Weg durch den Wald und vorbei an den Spargelfeldern zog sich doch etwas und so betrat man nach eher laschen Kontrollen kurz vor Anpfiff den Ground. Hier war dann als erstes doch etwas Überraschung angesagt, klar hatte man wie eingangs gesagt ja durchaus mit einer höheren Gästezahl gerechnet, die gut 700 bis 800 blau-gelben Nasen übertrafen meine Vorhersagen aber deutlich. Gemessen an der sonst eher schwachen Zuschauerzahl von etwas über 2.500 eine gute Quote, es geht doch! Stimmung zwar ob der baulichen Gegebenheiten nicht so der Burner, aber daran sollte dann auch das Spiel nicht unbeteiligt sein: Bereits nach vier Minuten führten die Gastgeber ausgerechnet durch Regis Dorn, von dem man im Vorfeld ja eigentlich über einen Verletzungsausfall spekuliert hatte. So oder so spielte das Tor den Gastgebern aber natürlich gleich mehrfach in die Hände, die mauerten sich nun hinten ein und Eintracht musste anrennen. Das tat die Mannschaft dann aber auch in einer wirklich starke Art und Weise, teilweise vergleichbar mit der ersten Halbzeit aus den Wehenspiel. Doch auch heute war das Tor zunächst vernagelt, Dannebergs Lattenkopfball stellte in Durchgang zwei die Krönung der vergebenen Chancen dar. Aber da dieses Jahr doch irgendwie manches klappt, was sonst nie klappt, konnte Kruppke nach 64 Minuten wenigstens den Ausgleich erzielen, nachdem ein Sandhausener Verteidiger ihn zuvor beinahe umgebolzt hatte. Zu mehr sollte es nicht reichen, da der Schiedsrichter (respektive sein Assistent auf unserer Seite) es schaffte, in meinem persönlichen Hass-Ranking der Fußballmafia recht weit nach vorne zu kommen. Warum stellt man eigentlich einen Assistenten auf den Platz, wenn der sich eh nicht traut, bei wichtigen Szenen wie dem glasklaren Umtreten von Kumbela im Strafraum mal sein Fähnchen zu heben? Klar, heute waren auch unsere Stürmer neben der Spur, aber der Schiri tat sein übriges dazu..

So konnte am Ende nur der Punkt verbucht werden, durch das zeitgleiche Remis von Osnabrück ist aber absolut nix verloren. In Kiel muss gewonnen werden, rechnet man noch Erfolge in den Heimspielen dazu muss das doch irgendwie reichen? Und auch mit Aue besteht noch eine Rechnung in Sachen vorletzter Spieltag, man darf gespannt sein. In jedem Fall ist der Mannschaft in der Rückserie eine klasse Entwicklung zu attestieren, was am Anspruchsdenken mancher Anhänger wohl am deutlichsten wird: War man vor der Saison noch über "ein-zwei Auswärtssiege" zufrieden, ist heute ein Punkt in Sandhausen schon fast eine Enttäuschung. Es hat sich was getan und wer weiß, wo es am Ende hingehen wird. Mit ungefähr diesen Gesprächsinhalten (und manchen Gesängen :-)) wurde die Rückfahrt dann in Angriff genommen und als die Bayern unseren Bahnfahrfreunden aus Hannoi (nicht wie ihr denkt, ich mein den Umstand, dass die ICE fahren mussten.. ;-)) das 7:0 einschenkten, war Braunschweiger Boden wieder erreicht.

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