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„Wo soll das nur hinführen ...“

 

VfB Stuttgart II 1:2 (1:2) Eintracht Braunschweig
10.04.2010, 14.00 Uhr, Degerlochstadion (Stuttgart), 800 Zuschauer

Etwas schwer fiel das Aufstehen nach der späten Ankunft aus Wiedenbrück ja doch, aber die Vorfreude auf das endlich anstehende Auswärtsspiel ließ die Müdigkeit recht schnell verfliegen. Stuttgart stand mal wieder auf der Tagesordnung - wenigstens muss man dieses Jahr nur einmal ins Degerloch fahren, aber dennoch sind Spiele gegen zweite Mannschaften für die Tonne. Egal, genau eine Minute vor der geplanten Abfahrt betrat man den Parkplatz von Bonte, um sogleich einen Nachfrage-Weckruf von der guten Melse zu erhalten - dachte Teamchef-Tours war gestern :-). Tatsächlich standen heute bereits alle Mitfahrer pünktlich an Ort und Stelle, gab es auch lange nicht mehr, war aber bei der Auslastung des Busses nicht verwunderlich. Diverse Umstände und die lange unklare Bussituation (es musste wieder auf das Gifhorner Modell umgestiegen werden) ließen gleich drei Stammmitfahrer abspringen und so machte man sich zunächst nur zu siebt gen Süden auf. Finanziell sicher äußerst grenzwertig, auch wenn die freien Plätze ungeahnten Komfort hervorriefen: Da Clemens den Bus zunächst gen Schwabenland steuerte, konnte der freie Platz in der letzten Reihe zwischen Jan und mir mit einem Kasten Wolters bestens belegt werden. Das Thema "Bus-Bus" konnte also zeitnah zu den Akten gelegt werden und so widmete man sich bei schönstem Wetter den Getränken und philosphierte über die neue Auswärtsstärke der Eintracht (ohne jedoch eine Erklärung finden zu können). Die Stops gestalteten sich dann auch äußerst nett, zwar tankte Clemens nicht wie bei seinem letzten Fahrdienst ausversehen V-Power (das hätte wohl auch jedem heute den Ruin gebracht), dafür beschenkte der Rocky die Melse mit einer Blume, welche dann auch in die passende Vase gestellt wurde. Schien dem armen Ding aber nicht zu bekommen, recht schnell knickte das Pflänzchen ein und klagte wohl über arge Trunkenheit :-). Ansonsten hielten sich die Stops doch arg in Grenzen und auch die Straßen waren frei. Der Duden dürfte sich maximal über einen neuen Neologismus freuen, "Baumfair" statt "Sanifair" ist in jedem Fall aufzunehmen, da es einen schlichtweg regeren Zuspruch findet :-).

Stuttgart wurde schließich wieder mit reichlich Puffer vor Anpfiff erreicht und wie schon bei den letzten Auftritten im so umgetauften "Gazi-Stadion" traf sich ein bunter Szenequerschnitt auch heute wieder am Kiosk auf dem Gästeparkplatz. Cattiva war mit ihrem 50 Mann-Bus bereits eingetroffen, Eintracht musste seinen leider erneut kurzfristig streichen. Wenigstens wird es in der Saisonendphase Umsonst-Busse geben, die Kritiken wurden offenbar erhört. So oder so, am Kiosk dann ein lustiges Volk anwesend, auch irgendwelche Rocker hatten sich hierher verirrt. Dazu konnte man den aus dem Trainingslager bekannten Exil-Fan Robert endlich mal wieder begrüfen, viele Grüße an dieser Stelle und bis in Sandhausen ;-)! Mit den Local Patriotics gab es noch eine Fotosession in Sachen Wanderers-Banner (so viel zum Thema Ballerbus/Busbus, oh oh.. :-)) und irgendwie leerte es sich dann auch merklich schnell. Zu schnell im Grunde, man selbst hatte sich mit Herrn Bauer gerade auf eine letzte Runde verständigt, welche durch ein paar vorbeitorkelnde Mannheimer noch zusätzlich ausgedehnt wurde. Der Anpfiff wurde somit verpasst und gerade als man sein Ticket für unverschämte 10 bzw 6 Euro gelöst hatte (bei ner Zweiten, Frechheit!), fiel das 0:1 für Stuttgart. Kurz überlegt, aber dann doch für das sofortige Entern des Stadions entschieden - derzeit weiß man ja nie. Und als ob man es geahnt hätte (oder man neuerdings ungeahnte Glücksbringerkräfte besitzt?! :-)) drehte der BTSV jetzt richtig auf und fing an, sich aus der Anfangsnervösität zu befreien. Und im Gegensatz zu vergangenen Spielen spielte man auch heute wieder nicht nur gut mit, sondern zeigte sich gnadenlos effektiv: Dogan spitzelte eine Ecke zum 1:1-Ausgleich ins Tor und Kruppke ballerte einen Freistoß aber sowas von genial direkt ins Tor, das man sich eine Minute vor der Pause gut und gerne vier Stufen weiter unten wiederfand. Was ist denn hier schon wieder los? Das 3:0 in Bremen war in der Höhe ja schon historisch, aber das Drehen eines Rückstandes (noch dazu bei Stuttgart II) ging so schnell in keinen Kopf rein.

In Durchgang zwei wurde folglich fleißig weitergezittert (Kumbela scheiterte im eins-gegen-eins mit dem Gästekeeper) und gesungen, die Stimmung war im allgemeinen ob der Enge im Gästeblock ganz ok. Lustig sahen in jedem Fall die diversen Cattivisten im Fangnetz aus, man selbst entschied sich erst mit Abpfiff für das dezente Besteigen des Zaunes. 2:1-Auswärtssieg, der vierte Dreier in Serie und Auswärts jetzt schon drei Spiele lang ungeschlagen. Das Wort Aufstieg macht selbst bei größten Kritikern die Runde, wer hätte das vor nicht mal einem Monat noch gedacht und wer weiß, wo uns die Saison noch hinführt, die Liga ist einfach unberechenbar. Partystimmung war in jedem Fall angesagt und so gröhlte der Bus dann auch fast die komplette Rückfahrt ganz ordentlich, Nadine hatte auch das Steuer von Clemens übernommen. Bei schon leichter Dunkelheit wurde Braunschweig schlussendlich erreicht, wo man schon bei der Bonte-Ankunft über Kopfschmerzen klagen durfte. So ein Spiel kann man aber auch wirklich nicht so einfach verarbeiten ;-).

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