TITELBLATT | AUTOR | INHALTSVERZEICHNIS | KLAPPTEXT | VOM SELBEN THEMA

„Erholungskur zwischen den Jahren: UK“

 

Hibernian Edinburgh 1:4 (1:2) Glasgow Rangers
27.12.2009, 12.00 Uhr, Easter Road (Edinburgh), 16.894 Zuschauer

Stoke City 0:1 (0:0) Birmingham City
28.12.2009, 15.00 Uhr, Britannia Stadium (Stoke), 26.000 Zuschauer

Wolverhampton Wanderers 0:3 (0:1) Manchester City
28.12.2009, 19.45 Uhr, Molineux (Wolverhampton), 28.957 Zuschauer

Bolton Wanderers 2:2 (1:0) Hull City
29.12.2009, 20.00 Uhr, Reebok-Stadium (Bolton), 20.696 Zuschauer

New Yorker Phantoms Braunschweig 77:81 (50:42) Deutsche Bank Skyliners Frankfurt
30.12.2009, 19.00 Uhr, Volkswagenhalle (Braunschweig), 4.011 Zuschauer

Nachdem in den letzten Jahren die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zumeist nur mit einzelnen Spielbesuchen oder Hallenturnieren zugebracht wurde, sollte es in diesem Jahr für mich das erste Mal „obligatorisch“ auf die Insel gehen. Flüge mit der irischen Lieblingsgesellschaft Nummer eins waren zeitig und günstig gebucht, Detailplanungen gingen trotz kleinerer Hindernisse ebenfalls glatt und die Aussicht, zur Tourhälfte mit den dann anreisenden Rocky und Sandra zusammenzutreffen, bot auch eine menschlich erfreuliche Komponente.

Nachdem sich das Wetter über die Feiertage wieder etwas entspannte, ging es also zunächst am Nachmittag des 26.12. allein mit dem Auto zum Bremer Flughafen. Ist schon krass, eine Leerfahrt mit dem Auto ist sprittechnisch mittlerweile billiger (und natürlich stressfreier) als eine Zugfahrt mit dem Niedersachsenticket.. Dank des zweiten Weihnachtstages waren LKWs quasi Fehlanzeige und so konnte nach einer knappen Fußballspiellänge Fahrzeit das Auto unter der Autobahnbrücke abgeparkt werden, Wind- und Wettergeschützt. In der Ryanairlagerhalle Terminal E war bereits gut Gedränge - dem gescheiterten Sprengversuch von Detroit kurz zuvor sei dank, wurden die Sicherheitsvorkehrungen doch merklich erhöht. Und so konnte mancher typisch-deutscher Tourist wieder sein ganzes Vordrängel- und Nervkönnen aufbieten, insbesondere ein weibliches Subjekt, welches sich selbst wohl als „junggebliebene Dame jenseits der 50“ bezeichnen würde, bot ganz großes Kino: Erst wurde in völliger Dreistigkeit die Reisetasche an allen vorbeigetreten, um dann mit gespielt betretender Miene selbst hinterher zu schleichen. So ganz nach dem Motto: „Ich muss der Tasche ja folgen.“ Ihr offensichtlich peinlich berührter Mann watschelte dann ebenfalls hinterher, „meine Frau ist halt immer bisschen nervös.“ Ihre Frau ist eine dumme Mistkuh (danke für dieses Wort, Melse!) hätte ich gerne eingeschoben, die Rache folgte allerdings später, da es das dreiste Paar tatsächlich schaffte, sich im Mini-Flughafengebäude zu verlaufen und so hinter mir in der Schlange landete. Und das, obwohl ich vorher noch der Tradition gerecht wurde und ein 1 Euro-Bier aus den Duty Free Laden kaufte, tja.. In der Schlange dafür Unterhaltungswert Teil zwei, bestand diese nämlich zumeist aus Bilderbuch-Engländern. Die Familie vor mir sei an der Stelle hervorgehoben; Mama, Papa und zwei Söhne im Alter von vielleicht fünf und einem Jahr. Alle vier im Rocky Balboa-Jogger, typisches Wayne Rooney-Knautschgesicht und der einjährige Sohn nuckelte statt an einer Milchpulle an einer Colaflasche. Grandios! Schien auch einer Gruppe Sachsen im hinteren Teil der Schlange zu gefallen, als die Mutter den Fünfjährigen mit einem kritischen: „Carrick, get up!“ davon abhielt, den Boden mit der Zunge zu wischen, kommentierten die Ostdeutschen Mitbürger mit allerfeinstem Akzent: „Haste jehört? Get uff hat se jesacht!“ Unterhaltung also da, da vergaß ich glatt zu prüfen, was die Biere im Cola-Automaten hinter der Passkontrolle kosten.

Der Flieger hob fast pünktlich ab, um aber umso pünktlicher auf dem John-Lennon-Airport von Liverpool wieder zu landen. Dort Nieselregen und da bis Busabfahrt gen Manchester noch Zeit bestand, wurde die Zeit bei klassischen Sandwiches und einer Visite bei der „Yellow Submarie“ vor dem Gebäude verbracht. Terravision brachte einen dann schließlich in gut 60 Minuten weiter ins besagte Manchester, wo ebenfalls wieder viel zu viel Übergangszeit bestand und so der Stadt bei Nacht ein Spaziergang unterzogen wurde, es war ja schließlich schon 22 Uhr. Beinahe auf die Nase ob der vereisten Bürgersteige gepackt, ging’s zur Partymeile am Deansgate-Bahnhof, wo manche Diskotheken auch durchaus mit guten Boxing-Day Angeboten locken konnten. Drei Pfund Eintritt und alle Getränke inklusive Spirituosen für ein Pfund klang nicht schlecht, wurde aber dann doch verworfen. Um ein Uhr nachts trudelte dann auch der NationalExpress Service in der Charlton Street ein und als man im Coach wieder die Augen öffnete, war Edinburgh auch schon erreicht. Da es draußen aber noch dunkel war, wurde am Busbahnhof ein bisschen gedöst, ehe die Füße zunächst via Frühstückskauf bei Tesco zunächst zum Hafen trugen. Dort am Morgen natürlich nur Eis und sonst nix los, lediglich ein netter Opa erzählte ein bisschen was aus seinem Leben. Vor gut 70 Jahren war er zuletzt in Deutschland, in Düsseldorf um genau zu sein. Ähm ja.. ;-)

Freundlicher Weise hatten die Spielplangestalter der schottischen Premier League das Wunschspiel Hibernian Edinburgh vs Glasgow Rangers bereits auf 12 Uhr Mittags gelegt und so ging’s zügig zum Easter Road Stadium weiter, wo direkt nach Aufnahme des bestellten Tickets die Tore geöffnet wurden. Der Ticketgott hatte mir eine Karte für den Gästeblock zugelost und so kam man in den Genuss, zusammen mit einer guten Zahl Rangers-Supporter bereits nach 12,4 Sekunden das schnellste Tor in der Geschichte des schottischen Ligafußballs zu sehen. Dummer Weise erzielten das die Gastgeber und so erhöhte sich die Schlagzahl des Wortes „Fucking“ im Gästeblock schlagartig. Zu erwähnen ist hierbei, dass die Rangers-Fans sich im Britischen Lager ansiedeln, während die Hibs eher katholisch-keltisch positioniert sind und so fleißig Irlandfahnen wedelten und die überraschende Führung umso emotionaler aufnahmen. Der Gästeblock konterte mit der englischen Nationalhymne (wollte ich schon immer mal in so ner Fanmasse mitsingen!) und auf dem Platz zerlegten die Rangers Edinburgh doch noch standesgemäß mit 4:1. Spätestens nach dem vierten Gegentor verließen überraschend viele der 16.894 Zuschauer das Stadion, was der Gästeblock mit „It was so fucking easy“-Gesängen höhnisch kommentierte. Fein, endlich wieder Inselpöbel!

Zufrieden ging’s mit Schlusspfiff aus dem Stadion, um dem kulturellen Teil des Besuchs beizukommen. Um es vorwegzunehmen: Edinburgh hatte bei mir hohe Erwartungen geweckt, welche aber noch übertroffen wurden! Bereits bei einer ersten Übersichtsverschaffung auf dem durchaus hohen Calton Hill zeigte sich die ganze Pracht der Altstadt, welche problemlos als Filmkulisse für einen Mittelalterthriller dienen könnte. Auf dem besagten Hill steht übrigens neben dem Nelson Memorial auch das Nationaldenkmal, Edinburgh ist Schottlands Hauptstadt – für alle Erdkundebanausen. Leider stark vereist konnte nicht jede Ecke des Berges abgegrast werden, wird im Sommer aber sicher noch mal wiederholt. Weiter ging’s über die Waverly Bridge in Richtung Castle, welche allerdings ebenfalls nur von Außen begutachtet wurde, dabei aber auch durchaus sehenswert ist. Der anschließende Spaziergang über die Royal Mile wusste ob der einsetzenden Dunkelheit ebenfalls zu gefallen, hatte zusammen mit dem Schnee und den vielen Pubs und Tavernen schon ein ganz spezielles Ambiente! Am anderen Ende der Meile wartete dann der königliche Palace of Holyroodhouse und das wohl in moderner Kunst oder so was gehaltene Parlamentsgebäude. Zugegebener Maßen ein sehr oberflächlicher Besuch, aber wie schon erwähnt – hier geht es definitiv noch mal länger hin.

Die nun komplette Dunkelheit machte weitere Expeditionen auch eher unattraktiv und die Tatsache, dass der Jenny Ha’s-Pub mit Hull City vs ManU live aufwartete, beendeten weitere Planspiele. Ein paar Pintlängen später ging’s nach kurzem Pitstop bei einer Fastfoodkette mit B zurück in die Busstation, wo um 21.30 Uhr NationalExpress wieder gen Süden startete. Viel zu früh war aber auch die Tour wieder beendet, kurz vor Sechs zeigte die Handyuhr, als es in Stoke-on-Trend Aussteigen hieß. Am dortigen Busbahnhof absolut nichts los und auch die Hoffnung auf eine klimatisierte Wartelounge wurde enttäuscht. Da aber trotz Montags leider der Feiertagfahrplan galt (was ich nicht wusste), musste die Zeit zunächst im Nebel draußen und anschließend in einem gerade öffnenden Imbissladen zugebracht werden. War schon recht hart, auch wenn der Imbiss das erste englische Frühstück der Tour servierte und wenigstens ein bisschen Wärme bot. Den Plan, gut eine Stunde zu Fuß zur gebuchten Übernachtungsmöglichkeit zu laufen, wurde ob des Nebels und fehlender Ortskenntnisse ad acta gelegt und so ging’s mit dem ersten Bus irgendwann um acht Uhr rum in den Vorort Trentham zur Wohnung der Familie Pottars. Hostels sind in Stoke Fehlanzeige und Hotels für unsereins unbezahlbar, daher wurde sich über die Tourismushomepage der Stadt in einer Privatwohnung eingebucht. Mrs. Pottars war trotz meiner etwas zu frühen Ankunft aber schon auf und servierte unaufgefordert sofort Tee und Kekse, was dankend angenommen wurde. Spätestens jetzt war der Tourplan von dem eigentlich angedachten Doppel Stockport und Macclesfield umgeworfen (Teamchef möge es mir verzeihen, auch wenn es in den folgenden Stunden Ergebnisdienst direkt aus der NYer Zentrale hagelte), zu groß die Müdigkeit und der Stressfaktor ob der nicht geplanten Fahrplanänderung der Busse in Stoke. So wurde im BBC Frühstücks-TV André Rieu geschaut und nach einer lang ersehnten Dusche ein bisschen geschlafen. Familie Pottars hatte derweil Besuch vom Sohnemann bekommen (achja: Mr und Mrs Pottars sind Rentner, heißt der Sohn war so an die 30 Jahre alt) und so wurde sich über die Dinge dieser Welt unterhalten (Papa ist alter Sheffieldfan, Sohnemann hält eher zu Stoke). Sonst aber wirklich sehr, sehr nette Leute, das Zimmer auch ein absolutes Komfortprodukt mit eigenem Bad inklusive Badewanne. Absoluter Glücksgriff das Tree Cedar Cottage!

Zu Fuß ging es dann wiederum die gut 30 Minuten zum Britannia Stadium von Stoke City, wo ja noch Karten ob des geänderten Plans gekauft werden mussten. Gelang trotz leichter Kommunikationsprobleme mit dem Urtier hinter der Kasse ganz gut, da manche Frühaufsteher Heimfans dem deutschen Gast wirklich ehrlich und freundlich halfen und man selbst kann in der Liste „Was ein Mann im Leben getan haben muss“ nun endlich ein Häkchen vor „Premier Leaguekarten direkt am Spieltag gekauft“ machen. Für ein paar Stunden ging’s danach wieder zurück und dann bei nunmehr strahlendem Sonnenschein erneut zum Ground. Unterwegs schon diverse Fans in Trikot gesehen – erinnerte so ein bisschen an Braunschweig. Die Stoke-Leute sind absolut patriotisch für ihren eher mittelmäßigen Verein und ihre auch eher langweilige Stadt, die bis auf die bekannten Söhne Robbie Williams und Phil Taylor nicht viel hervorgebracht hat. Im Stadion dann auch absolute Hammerstimmung, Topadresse in Sachen Premier League! Die gut 2000 Gäste, die Birmingham City die Daumen hielten waren kaum zu vernehmen, selbst nach deren glücklicher 1:0-Führung, die am Ende den Sieg bedeutete. Auf Heimseite dafür absolut kultigste Gestalten auf den Rängen und fast ausnahmsloser Stehsupport. Der Versuch der Ordner, ein paar Glatzen daraufhin rauszuschmeißen, scheiterte am tatkräftigen Widerstand der anderen Zuschauer. Die ganzen feinen Gesänge sind leider lange nicht alle wiederzugeben, „Wetten, dass“-verdächtig in jedem Fall der Versuch des hinter mir sitzenden in einem knapp vier Worte langem Satz möglichst oft „Fucking“ zu verwenden: „Fuck off you fucking motherfucker“ ist in jedem Fall schon mal nicht schlecht!

Erwähnenswert sonst in jedem Fall Stokes Mittelfeldmann Rory Delap, dessen Einwürfe Flankenweite erreichten. Hierfür lies sich der Spieler auch konsequent ein Handtuch von den Balljungen geben, um dem Ball vorher zurecht zu polieren. Als ein Birminghamspieler den gleichen Dienst vom gleichen Balljungen haben wollte, rückte der natürlich das Tuch nicht raus und pöbelte sogar noch fleißig den Gästespieler an. Der Schiri musste etwas überrascht schlichten und der Tribünenpöbel johlte. Ja Jens Lehmann, das hätte Dir mal passieren müssen.. Robert Huth wurde kurz vor Ende noch ein Elfmeter versagt, wie man später im „Match of the Day“ in der BBC noch klar sehen konnte und so verließen die gut 26.000 Zuschauer etwas enttäuscht das Stadion, während Birmingham weiter im oberen Mittelfeld der Tabelle bleibt.

Ich traf nun auf Rocky und Sandra, die ihr Hotel direkt neben dem Stadion gebucht hatten und gemeinsam gings in Rockys Auto gen Wolverhampton zum zweiten Kick des Tages. Trotz leichter Fehlleitung des Navis (schien durch den Linksverkehr wohl etwas verwirrt) wurde das Molineux-Stadion erneut pünktlich erreicht. Während Melse und ich die Tickets holten und noch einen Happen am Imbissstand kauften (lang lebe die Vinegar-Sauce!), parkte Rocky ab und schnell sollte es hinein gehen. Ging’s aber nur auf Umwegen, da die Heinis am Eingang tatsächlich meinten, jegliche Art von Fotokameras seien im Stadion verboten und sogar mit Metalldetektoren danach suchten. Verrückte Geschichte, geht natürlich gar nicht und so wurde ein guter Moment gewartet und flugs war Mann und Kamera doch drinne. Sind ja keine Amateure.. Die Karten waren für die Heimfankurve ausgewählt und so durfte man tatsächlich 90 Minuten durchstehen – in Englands oberen Ligen so auch noch nie erlebt! Manchester City hatte den kompletten Unterrang der Gegengerade gefüllt, ein sehr geiler Gästeblock, den die Gäste aber leider nicht ganz so gut ausnutzten. Umso feiner der Heimsupport, der vom Pöbelfaktor locker Block 10-Niveau erreichte. Den auf der Insel ungeliebten City-Stürmern Tevez und Bellamy schallten „No one brought Tevez“ bzw. „There’s only one Kevin Muscat“ entgegen – Ersteres aufgrund des Wechsels von Tevez von ManU zum Erzrivalen, letzteres als Huldigung an besagten Herrn Muscat, welcher Bellamy früher mal ganz sauber das Bein brach. Tevez dankte es immerhin mit zwei Toren, wobei er bei letzterem auch schön mit der Hand am Ohr zur nun stummen Heimtribüne rannte und nur durch einen eigenen Fan gestoppt wurde, der zum Jubeln den Rasen erklommen hatte aber genauso schnell wieder abgeführt wurde. Am Ende hieß es 3:0 für die Scheich-Millionäre von City, die Heimseite nahm’s gelassen und stellte „Premier League is for the shit“ fest. Plus also für die Wolves-Supporter, erneutes Minus im Anschluss für den Verein selbst, der zwar immerhin Parkplätze mit Tickets auf Spielticketspapier vertickte, aber wohl vergaß, die Schranke zum Parkplatz wieder zu öffnen. Wurde aber geklärt und so setzte mich Rocky am späten Abend wieder in Trentham ab, wo passender Weise gerade Fußball im TV lief und das Schlafen somit etwas hinausgezögert wurde.

Am nächsten Tag hieß es erst mal gehörig ausschlafen und das grandios gute, weil frisch gemachten Frühstück genossen. Gegen Mittag ging’s ein letztes Mal zu Fuß Richtung Britannia Stadium, um am Hotel der beiden anderen Braunschweiger abzuknicken. Die warteten schon und nach kurzem Internet-Check fuhr Rockys Audi zunächst in Richtung Innenstadt. Hier hieß es den Tag über erst mal billig shoppen gehen (ich kaufe Klamotten und Schuhe nur noch in England!!) und dann gemütlich nach Bolton zu fahren. Unterwegs wurden auch so manche Biere eingeholt, welche durch weitere Getränke unterschiedlichster England-Marken im Tesco-Markt neben dem Heimstadion noch verstärkt wurden. War ja letzter Tag der Tour, von daher sollte sich also auch mal was gegönnt werden und der einsetzende Regen in Verbindung mit Temperaturen um den Gefrierpunkt lockten nicht wirklich zu mehr als Alkoholkonsum. Das Reebok-Stadium der Wanderers weiß von außen durchaus zu gefallen, die Flutlicht- und Dachkonstruktion sieht doch ganz nett aus. Innen war aber quasi tote Hose, zwar füllten die Gäste von Hull City den Gästeblock nahezu komplett, auf Heimseite waren aber deutliche Lücken auszumachen. Der Abstiegskrimi schien wohl nicht vor dem Ofen hervorzulocken, was nicht nur Melse ob unserer Plätze im Regen hinter dem Tor ganz gut verstehen konnte.

Das Spiel war dafür umso besser, Bolton ging schnell mit 2:0 in Front, Ivan Klasnic erzielte hierbei die Führung, um aber nach gut einer Stunde ausgewechselt zu werden. Das passte den Bolton-Fans mal gar nicht, die fortan fleißig gegen den offensichtlich unbeliebten Heimtrainer pöbelten. Als Hull alsbald den Anschluss erzielte und kurz vor Ende tatsächlich zum 2:2 ausglich, waren alle Tore offen und der Trainer Beleidigungsopfer Nummer eins. Kennt man irgendwo her.. Mit Schlusspfiff rutschte man über die vereisten Straßen zurück zum Auto, welches zum Glück ohne Strafzettel ausgekommen war und fuhr schnell wieder zurück zur Autobahn. Ich wurde dankenswerter Weise in Manchester rausgelassen, wo nach erneutem Warten – ja was wohl – NationalExpress die letzte Nachtbeschäftigung darstelle. Gegen acht Uhr wurde diesmal Stansted erreicht und nach kurzem Frischmachen auf der Toilette der Flieger gen Bremen bestiegen, der auch trotz dichtem Schnee in Deutschland pünktlich und sicher abhob und mir einige Steine vom Herzen fallen lies. Trotz Eisregen um das Kirchhorster Dreieck wurde Braunschweig nach kurzer Fahrzeit erreicht und so bestand noch etwas Luft, ehe es nach kurzer Nahrungsaufnahme mit Christian zur VW-Halle ging, wo die Braunschweiger Basketballer gegen die Skyliners aus Frankfurt zielsicher eine Führung im letzten Viertel vergeigten. Damit war meine Glücksbringerfunktion (bisher ungeschlagen diese Saison) für die Phantoms auch dahin, immer gegen Frankfurt sehe ich die Niederlagen. Dafür wurden in der Halle manche Braunschweiger Fußballgrößen gesichtet und der Abend nur logisch in der Röhre beendet, wo die Nachricht ob des Einstieges von Wolters bei Eintracht doch wieder für gute Laune sorgte. Prost Jungs!

Bilder:

EIN SPIEL VORBLÄTTERN | ZURÜCK ZUM INHALT | EIN SPIEL ZURÜCKBLÄTTERN
-> Hier könnte (Schleich-)Werbung von Wolters stehen! ;-) <-