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„Fußballtradition in Salzgitter“

 

SV Union Salzgitter 1:4 (0:3) MTV Wolfenbüttel
18.08.2010, 18.15 Uhr, Unionstadion (Salzgitter), 70 Zuschauer

Nächster Tag, nächstes Spiel: Nachdem die Eintracht bei der Regenschlacht am Vortag in die dritte Runde des NFV-Krombi-Pokals einziehen konnte, stand heute ein Spiel des Wolters-Bezirkspokals auf dem Programm. Da stimmte auf dem Papier schonmal nicht nur der Name, auch die Grundvoraussetzungen waren bei einem Blick aus dem Fenster deutlich besser - die Sonne lachte über Braunschweig und entsprechend entspannt sollte es heute nach Salzgitter gehen. Der SV Union Salzgitter hatte den MTV Wolfenbüttel in der ersten Pokalrunde zu Gast und da das Unionstadion tatsächlich bisher noch nie gekreuzt werden konnte (nicht mal bei einem Sinnlostestspiel), sollte es heute also endlich dazu kommen. Mit von der Partie war dann sogar der Teamchef, der mich für 16.30 Uhr zu New Yorker bestellte und das eine knappe Stunde vorher im Facebook-Chat sogar nochmal nachhaltig untermauerte. Entsprechend pünktlich fuhr ich dann auch auf dem Gästeparkplatz vor, nur war da dummer Weise kein Teamchef. Der kam erst gegen 16.45 Uhr vorbeigeschlendert, man hätte ja eh so viel Zeit und Ralfi müsse auch nicht in Vechelde abgeholt werden, da der ja mit seinem Zugpass irgendwo im Süden der Republik rumtourt. War schon ein bisschen ärgerlich, einerseits will ich nicht wissen, was losgewesen wäre, wenn ich zu spät gekommen wäre und anderseits hetze ich mich auch nicht ab, um dann halt solche Sachen mal eben zu erfahren. Dann hätte es auch erst eine Stunde später losgehen können - wieder viel Wirbel um nichts und wieder nichts. Aber gut, es ließ sich eh nicht mehr ändern und folglich ging es nochmal zum Dirkie nach Hause und dann (dem Stau am Südkreuz der A39 sei dank) via Bundesstraßen in Richtung Salzgitter-Bad. Bei letzterem Unterfangen leistete das Navi ganz gute Dienste, ich kenne mich in der Region um die diversen Salzgitters wirklich gar nicht aus und so war man doch ganz froh, auf die vertraute Stimme aus dem Kasten hören zu können. Man erreichte Salzgitter-Bad dann also gut eine Stunde vor Anpfiff und weil ein Penny noch passender Weise auf dem Weg lag, besorgte sich der Teamchef gleich mal sein Abendbrot in Form von Brötchen und Aufschnitt - wohl bekommt's!

Auf dem Weg zum Stadion traf man dann noch den guten Boris Mardo, der für das Spiel eigens aus dem heimischen Rheinland-Pfalz angereist war - wiegesagt, der Zugpass ist gerade groß im Geschäft und da muss man halt mitnehmen, was möglich ist :-). Die letzten Meter zum Stadion wurde er dann aber so mitgenommen und der Wagen anschließend in Pole-Position abgeparkt, man kennt das Spiel ja. Los war aber ohnehin eh nicht viel und so waren wir auch so ziemlich die Ersten, die das Stadion betraten. In der Gaststätte wurde mit Marc (www.stadionbesuch.de) noch ein weiterer Fußballgucker unerwartet getroffen und so die Restzeit bis zum Anpfiff gut verquatscht. Trauriger Weise füllten sich die Ränge auch wirklich nur minimal, traurig für einen Verein von dieser Tradition: Ganze neun Jahre lang kickte Union immerhin in der damals drittklassigen Oberliga Nord und spielte im DFB Pokal u.a. gegen den Hamburger SV. Dazu kommen noch zwei NFV-Meisterschaften - Union ist also durchaus mehr als einfach nur ein Normalverein aus dem Salzgitteraner Raum.

Entsprechend würdig ist dann auch das Unionstadion und seine Anlage, die alte Tribüne weiß genauso zu gefallen, wie das weitläufige, mittlerweile eingeebnete Rund. Heute passen vermutlich noch an die 6.000 Leute in das Stadion, früher dürften sich bestimmt bis zu 10.000 Zuschauer hineingedrängelt haben. Große Zahlen und ein krasser Kontrast zur heutigen Tristesse: Gerade so 70 Zuschauer interessierten sich für das Pokalspiel gegen den MTV Wolfenbüttel - schade, wenn man bedenkt dass das dieses Spiel wohl das Saisonhighlight stellen dürfte. Auch sportlich waren die Voraussetzungen alles andere als gut - der Stadionsprecher verkündigte, dass Unione aufgrund der Schichtarbeit einiger Spieler heute nur eine Rumpfeld aufbieten könne und sogar einen Feldspieler ins Tor stellen müsse. Die Landesliga-Mannschaft vom MTV Wolfenbüttel um ihren Trainer und ex Einträchtler Peter Lux also klarer Favorit und das zeigte sie dann auch in der kompletten ersten Hälfte: Bereits nach 31 Minuten stand es 0:3 für den MTV und insbesondere der Feldspieler-Torwart war um seine Rolle wirklich nicht zu beneiden.

Die zweite Halbzeit begann mit einer Platzrunde unsererseits, in deren Verlauf auch der ehemalige Eintrachtspieler Hasim Gökden auf Union-Seite eingewechselt wurde. Der brachte dann auch gleich ordentlich Schwung ins Spiel und nach 63 Minuten gelang der Anschlusstreffer für die Hausherren. Nur zwei Minuten später hätte Gökden dann um ein Haar selbst das völlig überraschende 2:3 besorgt, doch der abgefälschte Schuss konnte gehalten werden. Somit verflachte das Spiel wieder und nach 83 Minuten machte Wolfenbüttel den Sack mit dem 4:1-Führungstor endgültig zu.

Für uns hieß es dann nach dem Spiel zeitig aufbrechen, Marc und Boris waren schließlich beide mit dem Zug unterwegs und ich hatte angeboten, beide noch zum Braunschweiger Hauptbahnhof zu fahren. Das klappte dann auch gut, die Züge nach Mannheim und Berlin wurden beide erreicht und auch Teamchef wurde zufriedenstellend entlassen. Für mich führte der direkte Weg dann aber noch nicht nach Hause - beim Holgi stand noch eine kleine Einweihungsfeier im neuen Heim an, wobei heute erstmal nur die Helfer geladen waren. Zu diesem Kreis zählte man dank der Pinselarbeiten an den Heizungsrohren schon und somit fand der Tag sein Ende irgendwann zu später Stunde und nachdem auch Basti und ich auch den letzten Eberstädter Wein geköpft hatten :-).

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