„(N)Ostalgie-Ausflug am Mittwoch“
TSV Völpke 1:1 (1:1) 1.FC Magdeburg II
02.06.2010, 18.30 Uhr, Platzanlage an der Bahnhofsstraße (Völpke), 344 Zuschauer
Eher zufällig entdeckte man bei der üblichen Spielplanrecherche die Nachhol-Ansetzung des Spiels zwischen dem TSV Völpke
und der zweiten Mannschaft des blau-weißes Clubs aus Magdeburg. Und da Völpke ja quasi vor der Tür liegt, aber seit
Jahren auf sein Kreuzchen im Informer wartet, war das Spiel recht schnell ins Auge gefasst. Mit Jan-Peter konnte sogar
noch ein zweiter Bewohner des Mastbruches für den Kick gewonnen werden.
So ging es im Golf zu Zweit bei schönstem Feierabendwetter über die A39 mal in Ostrichtung und nach kurzer Passage auf
der A2 hieß es in Helmstedt-Ost dann auch über weitere Bundesstraßen in Richtung Zonenrand zu fahren. Im Grunde hätte
man die gesamte Strecke auch direkt über die Bundesstraße eins im Rahmen einer kleinen Elmtour machen können, aber auch
so bekam man schon einen netten Eindruck über die durchaus schöne Landschaft vor der eigenen Haustür. Das ist auch durchaus
wörtlich zu verstehen, nach gut 30-40 Minuten Fahrzeit wurde Völpke erreicht - zum Eintracht-Stadion braucht man mit
Bus und Bahn am Wochenende auch nicht länger.
Der Wagen wurde in einer Seitenstraße (so viele gibt's davon in Völpke ohnehin nicht) abgeparkt und zu Fuß ging's die paar
Meter weiter zur "Platzanlage an der Bahnhofsstraße". Jan-Peter trat dabei quasi ins Fettnäpfch.. äh hier eher Hundenäpfchen:
Just als der Gute recht stadtmenschenhaft feststellte, "hier seie ja der Hund begraben", bellte ein solcher aus dem Nachbargarten.
Ätsch, gibt doch noch Lebenszeichen im Dorf auf der anderen Seite der Mauer :-).
Der Einlass gelang relativ problemlos, die ganz stattliche (und völlig sinnlose) Anzahl Polzeiwannen und deren Inhalt standen nur dämlich in
der Gegend herum und ließen sich auf Staatskosten sonnen. Im Vorfeld wurde wohl leichte Panik im Hinblick auf das Spiel
geschoben, die Zweite des FCMs konnte mit einem Sieg den vorzeitigen Aufstieg perfekt machen und eine entsprechende Invasion
wurde wohl in Völpke vermutet. Tatsächlich fanden sich unter den 344 Zuschauern (ich hab 348 getippt, f*ck! :-)) dann rund
100 Maggis ein. Beflaggt wurde dabei in der Hauptsache von der BG und NG, wobei auch eine themenaktuelle Palästina-Fahne
den Weg an den neuerrichteten Gästezaun fand. Freiheit für die Eingesperrten muss da wohl gesungen werden.. ;-)!
Zum Einlauf wurde man dann (Ohren)zeuge einer neuen Seite im Kuriositätenkabinett, der doch sehr rüstig und tradtionell
wirkende Stadionsprecher verkündete in feinstem Beamtenslang nämlich nicht nur die Namen der Schiedsrichter, sondern auch
deren Herkunft und den Beruf (!). Datenschutz wird halt völlig überbewertet und außerdem ist's ja gut zu wissen, was der
Herr in Schwarz sonst so treibt - wäre was für die Rheingoldarena, auch wenn der hier ansässige Rentnerpöbel schon nicht zu verachten war :-)! Ansonsten gab es noch Ehrungen für Spieler
und Funktionäre, wo wir beim Trainer Völpkes wären, der heißt nämlich immer noch Thoralf Bennert. Optisch ist bei dem
wohl etwas die Zeit stehen geblieben, kann der Herr Mehner ja bei Zeiten mal was erzählen, auch wenn man den Guten heute
vergeblich suchte.
Auf dem Spielfeld ging es dann auch gleich heiß zur Sache, nur wenige Minuten waren gespielt, da führte Magdeburg nach
einer Ecke und aus abseitsverdächtiger Position schon mit 1:0. Ganz amüsant dabei der Kommentar der Gästeanhänger, welche
dem Torschützennamen Verkic ein kleines "Hooligan"-Anhängsel mitgaben :-). Sollte aber die einzige Bemerkung von Block U and
Friends in den 90 Minuten bleiben, schade eigentlich .. Und auch die Mannschaft stellte nach dem Treffer komischer Weise
den Betrieb ein und Goebel konnte nach 15 Minuten dann auch schonwieder den Ausgleich erzielen, den gleichzeitigen Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel begann man selbst eine kleine Stadionrunde, doch bis auf die durchaus nicht unattraktiven lokalen Fotographin
und den Dorfjugendpöbel gibt es nichts besonderes zu vermerken. Doch, halt - in die Rubrik "absolut kultig" fallen die beiden Senioren
in ihrem Garten, die aus Liegestuhlposition dem Spiel umsonst beiwohnten (siehe Foto). Richtig spannend wurde es da aber nicht mehr,
Magdeburg wachte zu spät auf und kam nicht mehr zu dem auch von uns schon irgendwie erhofftem Siegtreffer. Schade, eine kleine Aufstiegsfeier
hätte man schon ganz gerne gesehen, aber gut. Als Alternativprogramm wurde des Abends in der Feldmark noch etwas Kultur betrieben und
der Abend fand seinen würdigen Abschluss auf dem Sportplatz im Mastbruch, wo es für Fußball spielen zwar zu dunkel, für den Thekensport
aber noch lange hell genug war :-).