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„Dominik - der Dominator - Jansen“

 

SC Wiedenbrück 2000 3:1 (3:0) Sportfreunde Siegen
09.04.2010, 19.30 Uhr, Jahnstadion (Wiedenbrück), 825 Zuschauer

Nach dem Desaster vom Mittwoch sollte am heutigen Freitag also erneut die A2 befahren werden, diesmal jedoch nicht mit dem Fernziel Bremen, sondern Wiedenbrück, welches der Leser wohl aus der Kombi "Rheda-Wiedenbrück" kennen dürfte. Dort sollte (zum Glück) auch nicht der BTSV gastieren, sondern lediglich ein neuer Ground gekreuzt werden und um das Ganze absolut sattelfest zu machen, hatte man sich mit dem Teamchef einen absoluten Profi als Fahrer auserkoren: Bereits am Donnerstag hagelte es Panik-Emails ("Situation auf der A2 muss den ganzen Tag beobachtet werden!" - auf die klemmende Shift-Taste hab ich mal verzichtet :-)) und so freute man sich schon irgendwie auf die Abfahrt.

Nachdem am Stadion noch ein paar Dinge erledigt wurden, traf man sich mit Simon also überpünktlich an der Shelltankstelle und mit desolaten fünf Minuten Verspätung (gleich umkehren!!) traf der Leihwagen mit Dürener Kennzeichen und Disko-Dirk am Steuer dann auch ein. Dirkie war aber erstaunlich relaxed, die A2 war nämlich frei und selbst in Bad Oeynhausen gab es keine Stauprobleme. Also alles in Butter und weit über eine Stunde vor Anpfiff wurde das französische Automobil an einem Nettomarkt in Wiedenbrück abgeparkt. Für Dirk gleich doppelte Erleuchtung, zum einen wurde endlich die Kindersicherung entsichert (woraufhin Simon nicht mehr durch den halben Wagen zum Ausstieg klettern musste) und zum anderen sichtete der Teamchef auch bereits erste andere Hoppernasen. Darauf hatten der Rülpser und ich aber eigentlich gar keine Lust, also flugs ab in den Markt versteckt. Dort hätte man dann eigentlich eine Kamera bei Dirkies Shoppingkünsten laufen lassen müssen, die diversen weisen Kommentare ("Falls jemand gerade Bedarf hat: Nutella 1,11 Euro!!") wurden im Grunde nur durch die grandiose Schlacht mit den Bananenkisten getoppt ("Sowas können die wem anders verkaufen!"). Simon und ich in jedem Fall absolut amused und als noch je ein Träger Wicküler (Wikinger?) Pils zu je 2,10 Euro erworben werden konnte, war man erstmal absolut zufrieden. Immerhin wurde Dirkie dann langsam auch nervös und so ging es recht zeitnah zum Stadion, wo die Spieler gerade mit dem Warmlaufen begannen.

Der SC Wiedenbrück 2000, seines Zeichens ein Fusionsverein der Vereine DJK Wiedenbrück und Westfalia Wiedenbrück, steht als heutiger Gastgeber auf Platz eins der NRW-Liga und ist somit drauf und drann, den Aufstieg in die Viertklassigkeit zu bewerkstelligen (und damit den direkten Durchmarsch aus der Westfalenliga). Offensichtlich sitzt in dem beschaulichen Kaff doch ein ganz reger Kreis finanzkräftiger Mittelstandsunternehmen, auch dem heimischen "Jahnstadion" sieht man einige bauliche Veränderungen der letzten Zeit deutlich an. Eine Art Containervereinsheim, eine neuer Gegengerade und auch sonst so manche Bude wurden aus dem Boden gestampft und zeugen durchaus von einer ambitionierteren Grundhaltung. Mit Thomas Stratos (ehemalige Größe Arminia Bielefelds) wurde auch ein in der Region durchaus bekannter Trainer geholt und der Kader merklich erweitert. Und wie sollte es anders sein fand man auch einen ehemaligen BTSV-Akteur unter diesen Stars des Amateurfußballs, diesmal zog Dominik Jansen das Los. Der scheint hier jedoch voll einzuschlagen, verhöhnte man den Stürmer anfangs doch noch etwas ("Wir sollen Dich von Rossi grüßen" ;-)), musste man bei der Ansage des Stadionssprechers "Unsere Nummer neun: Dominik - der Dominator - Jansen" doch sehr schmunzeln. Tatsächlich hat Jansen aber schon so manche Bude gemacht und auch heute sollte er nicht erfolglos bleiben - womit wir bei dem Gegner des Freitagabendspiels gelandet wären: Niemand geringeres als die Sportfreunde aus Siegen (gegen die der BTSV vor nicht allzu langer Zeit noch mit 4:1 in Liga zwei unterging) gab sich heute in Wiedenbrück die Ehre und vermutlich dürfte das auch das letzte Mal für längere Zeit gewesen sein. Die Siegener rangieren auch in Liga fünf dicht an den Abstiegsrängen und ein Absturz in die dann absolute Bedeutungslosigkeit ist zu befürchten. Schon sehr krasse Entwicklung bei den Krombacher-Jüngern, welche heute aber immerhin von knapp 70 Gästefans unterstützt wurden. Die teilten sich brav in Ultras und Normalfans auf, eine Abordnung Stadionverbotler lungerte am Mannschaftsbus und pöbelte fleißig die einheimische Bevölkerung an. Wäre ja an für sich eine coole Nummer, wenn die SVler nicht selbst sowas von dorfblöde auftraten, irgendwelche heimischen Suffbolde der Feuerwehr zum "fairen 1:1" zu fordern ergibt genauso wenig Sinn, wie die Pöbelein gegen Simon und meine Wenigkeit, als wir einfach nur die Toilette besuchen wollten. Da fiel einem auf die Schnelle nicht mal ein Konter ein.. :-)

Auf dem Platz war die Messe in jedem Fall recht schnell gelesen, bereits zur Pause führten die Gastgeber durch Tore von Aslan (8.), Remmert (35.) und eben Dominik Jansen (45.) mit 3:0. Siegen gelang vor offiziellen 825 Zuschauern zwar noch zehn Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer, doch gleichzeitig kassierten die Gäst auch noch eine gelb-rote Karte und befanden sich endgültig auf der Verliererstraße. Unsereins widmete sich daher in Durchgang zwei vermehrt dem lokalen Verpflegungsangebot, welches allerdings nur dezent konsumiert wurde. Die Preise für Nahrung waren schon recht heftig und auch in Sachen Bieren verblieb man bei der Probe eines Hubba-Bubba-ähnlichen Grapefruitgebräus, welches zwar den Begriff Bier im Titel hatte, genauso gut aber auch als Limonade hätte durchgehen können. Im Sommer vielleicht ganz cool, aber der Tod des Reinheitsgebots..

Mit Abpfiff sorgte Dirkie dann für eine schnelle Abreise, standen für den Teamchef ja noch einige Punkte auf der Agenda: Zunächst wurden zwei Hopper aus Duisburg und Düsseldorf eingeladen, welche "schnell nach Rheda" gebracht werden wollten, um dort noch einen Zug zu erreichen. Leider fand der Teamchef ohne Navi Rheda nicht und so stand man irgendwann in Gütersloh - auch gut, die haben schließlich auch nen Bahnhof. Anschließend ging es mit Fullspeed gen Bad Oeynhausen, wo mit Herrn Grünebaum ein durchaus bekanntes Hoppergesicht eingeladen wurde - der sollte am nächsten Tag mit dem Teamchefexpress gen Polen mit. Leider wurde sich im Kurort ob des eher schwachen Stadtplans von Meister Schulz (Google Maps ist kein Allheilmittel, noch dazu im Dunkeln!) gleich mehrfach verfahren und so wurde die Zeit schon etwas eng, sollte ich noch meine letzte Straßenbahn gen Mastbruch erreichen. Dirkie hatte im Hinblick auf die Polenabfahrtszeit drum gebeten, niemanden nach Hause kutschieren zu müssen - was ja auch ok ist, wenn man eine passende Bahn erreicht. Letztlich wurde ich wirklich knapp 30 Sekunden vor Ankunft der M1 am Rüsterweg eben dort entlassen, war in jedem Fall wieder eine typischste Schulz-Aktion :-). Immerhin war noch eins von diesen billigen Wikinger-Bieren über, welches dann auf dem Heimweg konsumiert werden konnte und gleichzeitig bei den Rentnern, welche am Staatstheater zustiegen, für absolute Pikiertheit sorgte. Oh mein Gott, ich hoffe, ich wurde nicht sofort mit 1414 an die Bild-Zeitung geschickt.. :-)

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