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„Duell der Streifenhörnchen gewonnen“
Eintracht Braunschweig 2:0 (2:0) VfR Aalen
05.03.2011, 14.00 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 17.967 Zuschauer
Was gibt es besonderes über ein Heimspiel gegen den VfR Aalen zu sagen? Zweifellos, viel ist es nicht - für mich persönlich
stellte der Kick höchstens insofern eine Premiere dar, als dass ich noch nie ein Gastspiel der Schwaben an der Hamburger
Straße erleben durfte. Okey, darauf kann man im Grunde auch verzichten, was auch Gästetrainer Ralph Hasenhüttl so sah, der
im Vorfeld erklärte, dass die Busfahrt nach Braunschweig verschenkte Zeit wäre und man die drei Punkte direkt überweisen
könnte. Danke für die Blumen, aber ganz so einfach ist es ja nun auch nicht und derartige Psychospiele sollten ja selbst
die eigenen Spieler durchschauen...
Genug also zur Einleitung, am Spieltag wurde ich von Christian gegen halb eins daheim eingesammelt, nachdem besagter zuvor
seine fußballuninteressierte bessere Hälfte in die Cremlinger Provinz abgeschoben hatte. Ein vernünftiger Schritt, so konnte
man in Ruhe über die letzten Wochen quatschen und lästern und ehe man sich's versah, war das Eintracht-Stadion auch schon
betreten. Entgegen der Spekulationen im Vorfeld war da aber noch nicht ganz soviel los (die Weblöwen mutmaßten zuvor sogar
über einen möglichen Ausverkauf) und daher quatschte man wie immer ein wenig herum, ehe es in den Innenraum zum Fotos
schießen ging. Das fiel bei leicht bedecktem Himmel auch eher in die Kategorie Pflichtaufgabe, schließlich war das einzige
erkennbare Highlight eine Mini-Meisterschale, die ein paar übermütige Jungs in den Achter geschmuggelt hatten - man fotographiert
es natürlich trotzdem gerne und auch die Stadionregie blendete das Ding ganze drei Minuten auf der Anzeigetafel ein. Danach
wurde es dann für eine Minute im Stadion aber auch wirklich mucksmäuschen Still, zu Ehren des verstorbenen Günter Mast gab
es eine Schweigeminute. Der ehemalige Präsident der Eintracht und Jägermeister-Vater war in der Vorwoche verstorben und
daher spielten beide Mannschaften heute auch berechtiger Weise mit Trauerflohr. Nachdem die Gedenkminute beendet wurde,
brachte der Neuner die Massen mit einem brachialen "Hier regiert der BTSV" dann wieder auf Kurs und das Spiel konnte beginnen.
Eintracht griff heute wieder auf den Pass-Gott Damir Vrancic zurück, dessen Gehirnerschütterung aus dem anderen Ahlen-Spiel
erfolgreich überwunden war. "Never change a winning team" heißt es ja nicht ganz umsonst, auch wenn sich die blau-gelbe
Siegermannschaft heute erstmal etwas Zeit ließ und so Aalens Winterneuzugang Anton Fink (seitdem vier Tore in fünf Spielen)
die erste Torchance besaß. Petkovic hielt aber wie immer bravourös und wenig später machte sich dann Kruppke auf rechts
außen auf die Reise. Kaum hatte dieser die Grundlinie erreicht, sagte ich zu Cattiva-Fotomenschen Philipp noch irgendwas
in die Richtung "Fertigmachen zum Jubeln" und siehe da: Kruppke spielte den Ball scharf herein und der Aalener Kempe
lenkte die Kugel unhaltbar ins eigene Netz. Ich sollte doch mal bei Oddset Wetten abschließen, der Jubel unter den am Ende
offiziell 17.967 Zuschauern war jetzt aber natürlich groß und die abgezählten neunzehn Gästefans stellten auch umgehend
ihr störrisches Fahnenschwenken ein. Eintracht drängte nun natürlich auf eine sichere Pausenführung und erzwang so wenig
später einen Elfmeter. Weil Kruppke im Hinspiel aber noch gescheitert war, übernahm nun Kumbela die Verantwortung und der
traf dann auch eiskalt zum 2:0, dem gleichzeitigen Pausenstand, der mit "Spitzenreiter"-Gesängen gefeiert wurde.
Wie gewohnt war der Fotoarbeitstag damit dann beendet und man verfolgte den zweiten Durchgang im heute gut gefüllten
Aufgang von Block zehn. Dort wurde man dann nicht nur Zeuge einer kultigen Diskussion zwischen Herrn Mehner und Teamchef,
sondern auch von einem wahren Sturmlauf der Eintracht, die jetzt die Entscheidung suchte: Vrancic hatte den Keeper
bereits umspielt, der Schuss konnte aber von der Linie gerettet werden und Kumbela scheiterte gleich drei Mal völlig
freistehend am Aalen-Schlussmann Bernhardt, der heute wieder eine astreine Leistung zeigte (sollte man im Auge behalten!).
Es hätte also gut und gerne drei-vier Tore mehr geben können, wobei auch die Gäste sich nie komplett aufgaben. Pfitzner
scheiterte in der Schlussminute dann ebenfalls an den Nerven, nachdem auch er Bernhardt bereits umspielt hatte - was
wir heute auf dem Platz sehen konnten war schon ganz großer Sport und wichtig obendrein, da Rostock trotz Rückstand noch
4:1 in Burghausen gewinnen konnte und Offenbach ja bereits am Vortag gegen Erfurt triumphierte. Verdient wurde also
gefeiert, wobei erstmals auch die Originalmusik des "Siegertanzes" (Liednamen vergessen) eingespielt wurde. Passte gut
zur allgemeinen Stimmung und entsprechend zufrieden wurde hinter der Südkurve und an der Kneipe noch ein wenig diskutiert, Clemens versuchte Bellarabis Vertrag mit Leverkusen zu kündigen und man selbst tat es dem Henner-Nachwuchs gleich und spendete fleißig Bierbecher für Cattivas Choreoaufruf. Der Abend endete dann standesgemäß in Lamme zu Ingos 30. Geburtstag - Details kann sich jeder ausmalen, oder einfach nur das letzte Bild betrachten :-).
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