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„Ken Reichel Fußballgott!“

 

Eintracht Braunschweig 2:0 (0:0) SSV Jahn Regensburg
19.02.2011, 14.00 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 16.556 Zuschauer

Ein durchaus unangenehmes Heimspiel stand für den heutigen Samstag an, der Vereins-Angstgegner SSV Jahn Regensburg (erst ganze zwei Siege gegen den Verein überhaupt) sollte es gehen. Dummer Weise waren die Regensburger zuletzt auch zumeist nur Auswärts erfolgreich (Platz vier in der Auswärtstabelle) und hatten obendrein noch den Abstiegskampf ausgerufen - genug Gründe also, wieso das heute mal gehörig schiefgehen konnte. Aber dieses Jahr ist bekanntlich ja alles anderes und so unangehm die sportlichen Vorzeichen waren, umso angenehmer waren die Rahmenbedingungen des Spiels. Da halt nun die verdienten (!) Semesterferien begonnen hatten, hatte man diverse ehemalige Mitschüler zu einem Besuch in ihrer alten Heimatstadt bewegen können und mit einem Teil sollte es dann natürlich auch heute zum Fußball gehen. Standesgemäß wurden die auch gleich in Block neun verfrachtet, mehr dazu aber später. Zunächst sollte es mit Marcus erstmal zum Stadion gehen, wobei man sich in der Straßenbahn schon ein erstes Bier auf die "alten Zeiten" an der Kleinen Burg gönnte - skal.

Am Stadion hielt sich der Betrieb noch etwas in Grenzen, trotz der guten sportlichen Situation waren heute erneut "nur" 16.000 Zuschauer erwartet worden, am Ende sollten es genau 16.556 werden. Leute, kommt endlich aus euren Häusern - bessere Spiele werdet ihr auch in Liga zwei nicht zwangsläufig sehen ;-). Heute wartete aber wiegesagt erstmal ein hartes Stück Arbeit und nachdem die VW-Löwen noch schnell ihren symbolischen Scheck über 500 Euro für das Fanprojekt übergeben hatten (sehr feiner Zug!), ging es dann auch los. Unter den Augen der verletzten Unger und Vrancic, die ebenfalls im Innenraum standen (Zitat: "Hier sind wir doch näher dran!"), zeigten sowohl Block neun, als auch die gut 70 Gäste aus Regensburg neben Fahnen und Doppelhaltern auch ein gemeinsames Spruchband in Sachen Pyrotechnik-Legalisieren: "Deutschlands Stadien sicher gestalten" - "Bengalos in den Händen halten". Danach war dann aber auch genug der gemeinsamen Aktionen, der Fokus galt dem Spiel und dessen, was da so passierte oder besser: Nicht passierte. Eintracht war sich um die Schwierigkeit des Spiels durchaus bewusst und wirkte gegen eine kompakt stehende Regensburger Defensive um Routiner Hofmann im Tor arg gehemmt. Die Gäste versuchten sich daher immer öfter in Kontern und auch wenn Ex-Einträchtler Tobias Schweinsteiger heute verletzt fehlte konnten die Bayern einen ersten Pfostenschuss verbuchen. Der rüttelte Eintracht dann wenigstens etwas auf und Bellarabi traf für uns ebenfalls nur Metall, was auch die Südkurve etwas aus der vorherigen Lethagie brachte. Richtig doll war das trotzdem nicht und daher musste sich in der Halbzeitpause etwas abgelenkt werden, was mit Bastis Hinweis auf die Kinderseite der Braunschweiger Zeitung absolut gelang. Da wurde heute nämlich in der "Erklär-Rubrik" die Frage aufgerufen: "Was ist eine Sternschnuppe?" - zu genial :-).

Im zweiten Durchgang wurde sich dann erstmals seit Jahren wieder in den Neuner gestellt, eben weil die ehemaligen Schulkollegen dort bereits fleißig am Singen waren. Das musste natürlich gesehen und gepusht werden und so nahm man seinen Platz etwas über dem Cattiva-Haufen ein und gröhlte und sang wirklich ordentlich, auch mal wieder schön. Noch schöner waren dann die Zwischenstände von den anderen Plätzen, Rostock lag in Unterhaching hinten und Offenbach hatte gegen Rot-Weiß Ahlen gerade so den Ausgleich geschafft. Das sorgte natürlich für einen absoluten Stimmungsschub und auch die Mannschaft schien die Gunst der Stunde erkannt zu haben und überrannte Regensburg nun wirklich im mit einem enormen Powerplay. Und kaum, als man ein Tor für langsam überfällig erklärt hatte, nach sich Ken Reichel (!!!) aus gut sechzehn Metern ein Herz und hämmerte einen Abpraller aber sowas von geil ins Tor, dass ich vor Freude meinen Bierbecher in Marcus Gesicht entsorgte :-). Ken Reichel Fußballgott - wo ist eigentlich Rossi gewesen :-)? Jetzt war die Laune natürlich allerorts bestens, auch wenn die Stimmung nicht ganz an die gewohnte Lautstärke anknüpfen konnte, selbst die Laolawelle klappte heute nicht wirklich. Dafür gelang auf dem Feld nun aber einiges, einen Freistoß von Kruppke konnte Dogan völlig freistehend zum 2:0 einköpfen, die Entscheidung! "Nie mehr dritte Liga" hallte es nun erstmals seit Jahren wieder an der Hamburger Straße und als nach Abpfiff Stadionsprecher Linstedt mit bebender Stimme die Ergebnisse ansagte, gab es kein Halten mehr: Rostock verliert in Unterhaching 0:3 und Offenbach daheim gegen Ahlen 1:2. Unglaubliche fünfzehn Punkte steht Eintracht damit vor einem Relegationsplatz (den ich mir nur allzugerne ersparen möchte), der Aufstieg rückt tatsächlich immer näher. Thilo ließ es sich daher heute auch nicht nehmen, die Humba ohne Megaphon selbst anzustimmen und die Mannschaft konnte sogar ihren Aerobic-Tanz aus Wiesbaden wieder vollziehen. Fußball kann so schön sein und wer solche Spiele letztlich derart souverän gewinnt, der hat wirklich berechtigte Aufstiegshoffnungen! Ausgelassen ging es also mit den Ex-Kleine Burglern in die Stadt, wo der Abend im Altstadttreff und danach im Dax (Saure! :-)) ein würdiges Ende fand.

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