TITELBLATT | AUTOR | INHALTSVERZEICHNIS | KLAPPTEXT | VOM SELBEN THEMA

„Es schnappt in Kästorf“

 

SSV Kästorf 2:1 (1:0) VfB Fallersleben
30.03.2011, 17.45 Uhr, Sportanlage Sandberge (Gifhorn), 200 Zuschauer

Der gute Brunsviga suchte mal wieder eine Mitfahrgelegenheit, doch statt eine Möglichkeit zum Besuch eines Eintracht-Auswärtsspiels zu ergattern, stand ein Nachholspiel des SSV Kästorf auf der Agenda des führerscheinlosen Local Patrioten. Das "Derby" (Zitat Aller-Zeitung, auch wenn sich die Frage aufdrängt, was in der Liga eigentlich kein Derby ist.. :-)) gegen den VfB Fallersleben war kurzfristig auf Mittwoch terminiert worden und weil man ja bereits zwei Mal am Kreuz-Versuch für den SSV Kästorf gescheitert war, stellte man sich schnell als Fahrer zur Verfügung. Selbst der Teamchef fand spontanen Gefallen an dem Sechstligakick und damit waren eigentlich alle Weichen gestellt - wäre da nicht die Meldung gewesen, das Nachholspiel würde mangels Flutlicht auf dem dortigen B-Platz ausgetragen werden. Darauf hatte man natürlich prinzipiell keine Lust und so musste ein weiterer Zufall her, damit dieser Bericht doch noch zu stande kommen konnte: Keine 72 Stunden vor Anpfiff zogen die Verantwortlichen spontan den Anpfiff auf 17.45 Uhr vor und umgingen damit doch noch die Flutlichtproblematik, was die Frau des lokalen Platzwarts dann auch telefonisch bestätigte. Die hegte zwar noch ein paar Restzweifel ("Vielleicht spielen die dann ja die letzten zehn Minuten auf dem B-Platz..."), der Teamchef musste davon aber natürlich nichts wissen und damit stand der kleinen Fahrt mit großem Aufwand im Grunde nichts mehr im Wege. Naja fast zumindest - der frühe Anstoß erfreute zwar das Hopperherz, bedeutete für Brunsviga aber gleichzeitig eine arbeitsbedingte Verhinderung, so dass der Aufmacher dieses Berichts ironischer Weise daheim bleiben durfte :-).

Wiegesagt, reichlich Aufwand für ein eigentlich eher unspektakuläres Spiel, zu dem wir dann jetzt auch endlich kommen wollen: Bei schönstem Sonnenschein und einem frühlingsfröhlichen Grundgefühl wurde Teamchef natürlich direkt von der Arbeit eingeladen und trotz des obligatorischen Stop-and-Go-Verkehrs auf der B4 rund um Meine wurde Kästorf pünktlich zum Anpfiff aber ohne Stop in Gamsen erreicht. Einen Parkplatz gab es trotzdem und auch die Schlangen am Eingang hielten sich in Grenzen - es gab mangels Eingang und Kasse einfach keine, die Ticketfrau sollte wenig später so mit ihrem Beutel und einer Rolle Kinokarten durch die Reihen ziehen. Reihen gibt es in Kästorf sogar wirklich, ein paar mit Sitzbänken bestückte Stufen finden sich unter schützenden Bäumen auf der "Tribünenseite". Die andere Seite kann, wie auch die Hintertorgeraden, in Sachen Ausbau rein gar nichts, was wiederum durch den kultigen "Fanblock" mit Schweinelogo ausgeglichen wird. Schön, wenn man über sich selbst lachen kann :-).

Vor Anpfiff wurde sich dann auch noch kurz mit den Hauptpersonen des heutigen Abends getroffen: Die Herren Hauk, Dimitrijevic und Littmann staunten nicht schlecht, dass man sie auch mal in der Gifhorner Provinz besuchte und entsprechend groß war aber dann auch die Freude und das Hallo-Sagen. Ebenfalls ins Staunen geriet man selbst dann beim Anblick der weiteren ehemaligen BTSVler auf dem grünen Rasen: Während sich Kästorf-Trainer Heinz-Günter Scheil nicht wesentlich verändert hat, trägt sein Sohn jetzt Haare mit farblicher Super-Prollnote. Komplettiert wurde Spaßfraktion durch Jan Schanda, der heute aber das Trikot der Gäste aus Fallersleben trägt und sich dabei übrigens vom ehemaligen U23-Spieler René Wegner trainieren lassen darf. Beste Voraussetzungen also für einen lustigen Kick, der dann unter dem bedächtigen Applaus der gut 200 Zuschauer auch angepfiffen wurde. Das Publikum setzt sich hier übrigens auch rein aus bäuerlichen Dorfmenschen zusammen - das ist keineswegs nur abwertend gemeint, zum Teil kam man aber schon ganz gut ins Schmunzeln. Wie die VfB Rot-Weiß Legende Volker Richter, heute eine Art Ehrengast am Bratwurststand, von diversen mitvierziger Frauen angehimmelt wurde, war wirklich grenzwertig - wiederrum aber ganz witzig, wenn man Teamchef als dritte Partei im Bunde noch mit einberechnet :-). Der stellte in seinem Navi nämlich u.a. schonmal die Routen für das Wochenende ein und kommentierte das mit dem gewohnten Schulz'schen Selbstverständnis ("Muss jetzt auch mal arbeiten..") :-).

Neben dem Platz also durchaus nettes Entertainment, auf dem Platz dafür mehr als tote Hose. Beide Teams neutralisierten sich mit vergleichbarer Harm- und Planlosigkeit, wobei die Gäste aus Fallersleben tendenziell etwas mehr Spielanteile hatten. Der etwas übergewichtige Kästorf-Keeper hatte aber trotzdem nicht wirklich was zu tun und durfte in Minute 40 dann sogar jubeln: Kröger erzielte das etwas überraschende 1:0 für die Gastgeber. Dabei blieb es dann auch zur Pause und während zur zweiten Halbzeit dann doch langsam die Dämmerung einsetzte, konnten die Rot-Weißen das Ergebnis auch ganz gut verwalten. In der 74. Minute wurde dann ausgerechnet unser bis dato eher glücklose Märtyrer im Strafraum gelegt und weil er sich diese Gelegenheit natürlich nicht nehmen lassen wollte, trat er selbst zum Strafstoß an und traf. 2:0 also und ein einziges Torkrokodil auf der Tribüne, schnapp schnapp :-). Schnappen durften dann aber auch nochmal die Gäste, die durch xx zwar noch zum 1:2-Anschlusstor kamen, letztendlich aber mit leeren Händen nach Hause fahren durften. Dorthin ging es direkt nach Abpfiff logischer Weise auch für uns, ein netter Mittwochsausflug, der mit dem Erwerb der neuen Eintracht-Woltersdose als Spritgeld sogar noch lohnenswert beendet wurde. Nett, nett.. :-)

EIN SPIEL VORBLÄTTERN< | ZURÜCK ZUM INHALT | EIN SPIEL ZURÜCKBLÄTTERN
-> Hier könnte (Schleich-)Werbung von Wolters stehen! ;-) <-