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„Heiße Vorbereitung auf die Rückrunde: Kein Spiel, aber Bürgerkrieg in Tunesien“

 

Tunesien 1:0 Diktator Ben Ali
14.01.-16.01.2011, Port El Kantaoui

Tunesien im Jahre 2011, das ist mehr als Sonne, Strand und das "All inklusive"-Angebot im Hotel, Tunesien in diesem Januar sind leider auch blutige Proteste, der Sturz des Präsidenten und ein Eintracht-Trainingslager, das sich wohl auf ewig in den Köpfen von Spielern, Betreuern und Fans verankert haben dürfte. Die gröbsten Fakten dürften jedem Leser bereits bekannt sein - ich fange in diesem Bericht trotzdem nochmal ganz von vorne an und schildere euch das, was fast dreizig Braunschweiger Fans und die Mannschaft an dem Wochenede des 15. und 16. Januar erleben durften.

Also der Reihe nach: Nach den äußerst positiven Eindrücken des Vorjahres (nicht Wenige sprachen von dem Besten Trainingslager aller Zeiten) sollte sich in diesem Jahr also erneut in Tunesien der nötige Feinschliff für die Mission "Aufstieg" geholt werden. Die Mannschaft buchte sich für etwas mehr als zwei Wochen erneut im Ferienort Port El Kantaoui ein und auch wir mussten da nicht lange überlegen. Fix wurden die üblichen Pauschalangebote im Netz sondiert und letztendlich erhielt ein schwedisch klingender Reiseanbieter, der sich fast so anhört wie Trelleborg, tatsächlich aber zur REWE Touristik Gruppe gehört, den Zuschlag. Ein verlängertes Wochenende von Freitags bis Dienstags sollte es dieses Mal für unsere dreiköpfige Reisegruppe um Jan Bauer, Henning und mich werden, wie schon im Vorjahr im "El Mouradi Club Hotel". Damit verbanden die Fahrer des Vorjahres schließlich jeder so ganz eigene Erfahrungen und Debutant Henning versprach selbst aktiven "Wodka-Rasensport", so dass die Vorfreude auf die Abfahrt schnell stieg. Die Fernsehnachrichten über die stetig anwachsenden Demonstrationen im Land, die teilweise sogar in tödlichen Auseinandersetzungen von Bürgern mit den Polizeischergen des Diktators Ben Ali endeten, nahmen wir zwar zur Kenntnis, da aber sowohl die bereits angereisten Fans, als auch das Auswärtige Amt von einer in den Ferienregionen normalisierten Lage sprachen, stand der Reise nichts mehr im Wege. Lediglich Effi und die Wisla-Delegation knickten im Vorfeld ein, was beiden dann auch eine Stange Geld kostete - die Option zogen wir daher schon aus Prinzip nicht in Betracht.

Am Donnerstag wurde also ein letztes Mal die Uni besucht, etwas mehr gute Reisewünsche als sonst eingeholt und in der Nacht auf den Freitag wartete man mit gepackten Koffern gegen kurz nach drei im Mastbruch auf den Flughafentransfer. Der wurde dankenswerter Weise heute in Kombi von Jan und dessen besserer (äh stärkerer :-)) Hälfte Maria auch zu dieser unchristlichen Zeit übernommen - danke dafür! Gegen fünf Uhr waren dann alle Gepäckstücke im Feindeslandairport eingecheckt, Jan hatte noch einen nervenden "Schüler" abgewimmelt und wir konnten uns den ersten Wolters-Frühstücksbieren hingeben - dann mal auf einen guten Urlaub. Das Entertainmentprogramm seitens der Seniorenschicht zeigte bereits jetzt erste Auswüchse und so war für ausreichend Unterhaltung gesorgt - "Nee nee, die AirBerlinschalter für Spanien sind auf der gaaaanz anderen Seite des Flughafens" :-). Das Tunesiengate wurde von uns aber natürlich schnell gefunden und weil wir von der netten Dame am Counter in Reihe eins gebucht waren, stiegen wir auch nahezu als Letzte ein. Alles sehr gemütlich und so wurden zum Frühstück neben der Mini-Laugenstange auch wieder ein Sekt und ein Bier dazugeordert, die entgegen der Bedenken des Flugpersonals auch fristgerecht bis zur Landung in Nürnberg vernichtet waren. Wie schon im Vorjahr musste im Frankenland dank des AirBerliner Drehkreuzes wieder umgestiegen werden und weil Henning von seiner Kasachstantour noch über Insiderinfos zwecks der Alkoholsituation im Transitbereich verfügte, konnte die Wartezeit ebenfalls standesgemäß verbracht werden :-). AirBerlinflug AB2214 nach Monstir hob schließlich pünktlich um 9.10 Uhr ab, die ersten Hürden waren also überstanden und man konnte erstmal ein wenig Schlaf nachholen.

Der Habib Bourguiba-Airport, benannt nach Ben Alis Vorgänger, der seineszeichens in Monastir geboren wurde, wurde pünktlich erreicht und auch mit Henning, der eigentlich über einen anderen Reiseanbieter gebucht hatte, ging es im Senioren-Shuttlebus zum Hotel (als Vergleich sei jedem mal Hape Kerkelings "Club Las Piranjas" empfohlen:-)). Unterwegs wurden zwar erste Militäreinheiten gesichtet, von Demonstranten fehlte aber jede Spur. Mit dem Hotelcheck-In gab es dann auch das ersehnte Vip-Bändchen und es konnte ein erstes Mittagessen eingeworfen werden. Das war nach gut acht Reisestunden auch dringend nötig und daher ging es zum Verdauen erstmal in die Lobby, wo auch der Großteil der anderen reiselustigen Einträchtler getoffen wurde. Eine durchaus freudige Begegnung, die zwar ohne Ingo (Wachkoma vom Vortag, auch wenn der "Althauer" :-) definitiv nicht in Tunis demonstrierte, liebe e.com-Forumgemeinde...) und zunächst auch SchAppi verlief. Letzterer traf erst wenig später ein und wedelte zur Begrüßung mit einem Nachrichtenzettel seines Reiseanbieters: Die Firma N-Mann macht's möglich und evakuiert ab morgen seine Gäste aus Tunesien, die Lage wäre zu unberechenbar. Ungläubiges Staunen bei uns - zumindest Jan, Henning und ich waren ja nun noch keine zwei Stunden im Lande und da sollte es für die Anderen jetzt nach Hause gehen? Unsere Trelleborg-Reisetante wusste davon auf Nachfrage zumindest noch nichts, Ben Ali hatte im Vortag eine "beruhigende Rede" gehalten und demnach sei die Lage entspannt und man solle seinen Urlaub genießen. Würden wir ja gerne machen, die anderen hatten jetzt zumindest erstmal größere Probleme und so wurde erstmal wild herumtelefoniert - halt das ganz normale Chaos in einer solchen Situation. Mir war das erstmal zu viel, die Müdigkeit machte sich breit und daher ging's erstmal auf das Zimmer, wird schon keine Bombe einschlagen..

Gut, eine Bombe erschlug mich zwar wirklich nicht, dafür das Geklopfe von Janne Bauer, der meine arme Seele gegen sechs Uhr abends aus dem Schönheitsschlaf holte: Diktator und Präsident Ben Ali ist geflohen, im Land wurde der Ausnahmezustand verhängt und obendrein herrscht Ausgangssperre. Na da hat man die historischen Ereignisse ja wiedermal schön verpennt, also auf und ab zum Braunschweigischen Krisenstab in der Lobby: Einhellige Meinung - wir bleiben! Selbst wenn morgen evakuiert wird, die Mannschaft ist noch da und das zählt für uns, auch wenn spätestens jetzt sämtliche Hoffnungen auf ein Test- oder gar ein Ligaspiel begraben werden konnten. Da gab man sich dann lieber den Bieren im Actimelformat hin und guckte Leverkusen gegen Dortmund (1:3, alles richtig gemacht, Bellarabi :-)) im TV. Das rief in der deutschen Rentnerfront übrigens nur Kopfschütteln hervor: "Diese Fußballfans, wie können die in so einer Lage denn so ruhig da sitzen und Bier trinken?" :-) Ja, wir können und auch wenn ein penetrant nervender Opapapa mein Glas erfolgreich umnietete - das Tagesziel wurde erfüllt und Henning und ich kosteten sogar eine Wodka-Lemon, der aber eher nach Wodka-Spülwasser schmeckte und daher brav im Glas blieb :-).

Am Schädel am nächsten Tag änderte dies leider wenig, wieder hämmerte Jan an meine Tür und ich musste feststellen, dass ich souverän bis in den frühen Vormittag hineingeschlafen hatte. Eventuelle Evakuierungsmaßnahmen wären damit ohnehin ohne mich verlaufen, aber da Trelleborg nach wie vor keinen Informationsbedarf sah, wackelte man halt zunächst zur hoteleigenen Pizzeria und holte das Frühstück nach. Außerhalb der Anlage war in der Zwischenzeit eh alles verrammelt und daher gings zum nächsten Krisenstab: Robert hatte sich bereits evakuieren lassen, Henschel tat das mit Familie ebenfalls. Die Stalker ließen sich ebenfalls nicht mehr blicken (bis man irgendwann die Nachricht erfuhr, sie wären jetzt am Airport - sehr gemeinschaftliches Denken..) und so entschieden die letzten verbliebenden Fans, heute wenigstens ein Training zu besuchen, es dürfte vermutlich auch eh das Letzte sein. Die Nachrichtenlage änderte sich stetig, wildeste Gerüchte von einem Flugverbot am Montag bis zu Schüssen am Strand machten die Runde und so langsam fand man sich mit seinem Schicksal ab: Das Trainingslager dürfte sich seinem Ende zuneigen. Um wenigstens einmal das Meer zu sehen, wurde der Weg zum Eintracht-Hotel dann zu Fuß am Strand bzw im Wasser absolviert - eine ziemlich bizarre Situation, da der wirklich wunderschöne Strand trotz Sonne und warmen Wetter wirklich komplett verwaist war. Am Horizont konnte man dafür ein Kriegsschiff, Hubschrauber und ziemlich starke Rauchentwicklungen sehen, vermutlich handelte es sich dabei um den Knast von Monastir, in welchem Gefangene Feuer gelegt hatten, um ihre Flucht zu erzwingen.

Am Mannschaftshotel war dann auch fast keine Menschenseele mehr und auch die Spieler hatten sich bis in den hintersten Winkel auf zwei bewachte Tennisplätze verzogen. Bis auf Henning, der sich verlaufen hatte, sahen also alle wenigstens eine kleine Trainingseinheit - Marc Arnold ließ bereits durchblicken, dass die Mannschaft morgen ebenfalls evakuiert werden würde. Also wurde noch ein wenig mit Lieberknecht geflachst, wobei der Trainer die sicher nicht schöne Situation mit Verknüpfungen zum kommenden Auswärtsspiel in Dresden ganz gut verarbeitete :-). Nach einer guten Dreiviertelstunde war dann Schluss, ein Gruppenbild gab es noch zum Abschluss und wir machten uns erneut zu Fuß wieder auf zum eigenen Hotel.

Dort war dann erstmal Abendessen angesagt und im nunmehr dritten Krisenstab wurde dann auch die eigene Evakuierung in die Hand genommen. Die meisten Gäste waren ohnehin bereits ausgeflogen und entsprechend leer war es dann auch in der Lobby, wobei die Oma vom Vortag bemerkte, "dass die Fußballfans jetzt wohl auch nach Hause fahren - es wird wohl langsam ernst im Land." Gut, unseren großflächigen Bierkonsum verstand sie trotzdem nicht, obwohl Henning im Gegenzug feststellte, "dass das jetzt ja wie die letzten Stunden im Führerbunker wäre". Politisch sicher nicht ganz korrekt, für Kritiker kann als Metapher auch die Titanic kurz vor ihrem Untergang genommen werden. Das Orchester in der Lobby dudelte nämlich nach wie vor ihre Medleys, auch wenn heute defintiv kein Tanzpublikum mehr da war :-).

Bis auf die Trelleborg-Reisenden Jan und ich waren gegen zehn Uhr dann auch alle Braunschweiger mit Fakten zu ihrer Ausreise versorgt, Alltours hatte sogar keine Kosten und Mühen gescheut, seine Kunden mit persönlichen SMS auf den morgigen Flugtermin aufmerksam zu machen. Ein bisschen nervös wurde man selbst da dann schon und umso gelegender kam dann der Anruf von Manager Marc Arnold, der ausrichten ließ, dass die Mannschaft morgen um 13 Uhr ausgeflogen werden würde. Im Flieger wären zusätzlich noch Plätze frei und wer noch Bedarf hätte, möge sich melden. Das taten Jan und ich natürlich nur allzugerne und so buchten wir uns in der Maschine "auf dem kurzen Dienstweg" ein. So richtig glauben konnte man das jetzt zwar noch nicht, da aber nun wirklich alle versorgt waren, wurde an der Theke noch ein letztes Mal Vollgas gegeben - wer weiß, wann man das nächste Mal tunesisches Plürrebier in die Hände bekommt :-).

Ohne Ausfälle schafften es alle am nächsten Tag dann aus den Federn, die Sonne lachte wie sonst auch am Himmel und mit etwas Wehmut wurden die Sachen beisammengepackt. Der Kontrast zwischen Ferienparadies und Krisenregion ist einfach kaum zu beschreiben und wurde erst wieder deutlich, als man beim Frühstücksbuffet merkte, dass manche Dinge schlichtweg fehlten - und dabei meine ich gar nichtmal das XXL-Plakat von Ben Ali, welches am Vortag durch Hotelangestellte symbolischer Weise aus der Lobby entfernt wurde. Man beschränkte sich also auf ein paar Spiegeleier und Hörnchen, ehe die Restzeit vor dem Eingang des Hotels gewartet wurde. Sehr amüsant gestalte sich hierbei die Abfahrt eines Reisebusses, der für einige offenbar als Art "letzte Rettung" gesehen wurde und entsprechend überbeladen losfuhr. SchAppi trat hier nochmal als Krisenmanager in Erscheinung und nachdem die Türen einfach zugedrückt wurden, konnte der Bus unter dem Support einer Braunschweigischen Laola-Welle dann auch losfahren. Für Jan und mich kam wenig später ein Mini-Bus, an welchem noch ein Aufkleber des FC Zürich klebte - okey, wir sind also richtig. Der Fahrer navigierte uns dann mit ein paar Umwegen durch Sousse und in Richtig Flughafen, an der Medina war wie erwartet alles geschlossen und unterwegs wurde nicht nur eine Militärkontrolle gesehen, wobei eine offenbar gerade erfolgreich verlaufen war: Mindestens fünfzehn Jugendliche lagen mit Händen auf dem Rücken auf dem Boden, gut bewacht von ein paar Soldaten, deren Maschinenpistolen wohl entsichert gewesen sein dürften..

Am Flughafen hieß es dann Abschied nehmen, dem Fahrer wurde für ihn und Tunesien noch alles Gute gewünscht und ab ging es in das Gebäude. Hier hielt sich das Chaos absolut in Grenzen, die meisten Touristen waren schließlich bereits ausgeflogen und so traf man dann auch schnell die Mannschaft, welche sich ganz schick in Anzüge gekleidet hatte. Da fielen Jan und ich natürlich ein wenig aus dem Raster, aber gut - wir sind auch nicht beim FC Chelsea und daher wurden auch wir von Arnold mit auf die Reiseliste gesetzt. Ob wir damit jetzt auch zum Lizenzspielerkader gehören, weiß ich nicht - mein Gepäckstück wurde in jedem Fall auf den Namen "Julius Reinhardt" aufgegeben (Jan war Petkovic) :-). Ansonsten wurde der übliche Smalltalk gehalten, wir wollen ja schließlich nicht mit manchen Stalkern in Verbindung gebracht werden...

Nachdem sowohl Kumbela mit seinem kongolesischen Pass, als auch Theuerkauf, dem sein weißer Meldezettel abhanden gekommen war, die Zollkontrollen überstanden hatte, brachte uns ein Bus wiederrum zum Rollfeld - genauer gesagt zum hintersten Winkel des Flughafens, wo eine A319 der guten, alten Lufthansa auf seine Passagiere wartete. Hier wurde Jan und mir dann erst bewusst, dass es sich bei dem Flug tatsächlich um einen reinen Charter für die Eintracht handelte - damit hätten wir ja nun wirklich nicht gerechnet! Ebel hatte seine Kontakte über die Tui spielen lassen und weil die Lufthansa ja auch neuerdings Werbebanden im Stadion aufstellt, war der Deal wohl schnell perfekt gemacht werden. Eine krasse wie geniale Geschichte, was tut man nicht alles für den Aufstieg :-)? So oder so hatte jeder dann ordentlich Platz im Flugzeug und weil man halt wichtige Gäste an Bord hatte, offerierte die Lufthansa uns heute auch Business-Class Essen, das hatte selbst ich noch nie. Kabeljau, freie Getränke und ein unglaublich leckeres Dessert, so macht Evakuieren Spaß! Der Flug selbst verlief ansonsten recht unspektakulär, die Alpen konnten gut gesehen werden und gegen 16 Uhr setzte die Maschine in Frankfurt/Main auf. Jan's Vorschlag, wir könnten doch direkt nach Waggum durchfliegen, wurde leider nicht gehört und daher verabschiedete man sich an der Gepäckausgabe brav von seinen Rettern, die mit dem Mannschaftsbus nach Braunschweig kutschiert wurden. Unsereins wählte die Variante Zug, zu sehr wollte man dem Verein ja auch nicht auf der Tasche liegen.

Am flughafeneigenen Bahnhof wurde Ingo dann auch wieder getroffen und so buchten Jan und er einen meiner Meinung nach doch recht teueren ICE - beide wollten halt schnell nach Hause. Mir war die Zeit aber im Grunde recht egal und daher wählte ich die Sparvariante des InterCitys in Kombi mit dem niedersachsenweit gültigen Studententicket. Das brachte mir noch etwas Wartezeit am Frankfurter Hauptbahnhof, ehe der völlig überfüllte InterCity mit Verspätung auf Gleis acht einfuhr und damit das letzte Kapitel der Krisentour öffnete: Nicht nur, dass der Zug halt ohnehin schon aus allen Nähten platzte, da am heutigen Tag die Hannos bei Eintracht Frankfurt gespielt hatten, war gefühlt jeder zweite Gast ein rotes Arschloch. Ich selbst zog dazu noch den Jackpott, mit einer Delegation der Hannoi-Ultraszene im Großraumwagen zu fahren - die Eintracht-Woltersdose konnte also wieder in den Rucksack wandern. Man lauschte daher lieber dem Getratsche des Feindes, bis auf gefühlte drei Stunden "Dein Mutter"-Witze, die intern dann auch noch für ordentlich Streit sorgten, kam aber nichts Großes bei raus. Wenigstens wurde auch Braunschweig regelmäßig als Platzhalter für Hassfiguren verwendet, das scheint ja noch zu klappen. Man selbst wurde dazu auch mit Ausnahme von Hoppingkollege Nentwig nicht erkannt und wurde entsprechend nicht weiter beachtet. Viel mehr Sorgen machte mir auch ohnehin die Tatsache, dass der dämliche Zug nunmehr eine Stunde Verspätung hatte und meine Planung, ab Göttingen über Goslar mit der Regionalbahn zu fahren, zeitlich unmöglich wurde. For Gratis und dank des Bemühens des wirklich kompetenten Zugbegleiters (sowas gibt's wirklich!) wurde dann halt bis Hannoi mitgefahren, wo der Anschlusszug nach Braunschweig aber dennoch knapp verpasst wurde. Das hieß wiederrum eine knappe Stunde Warten, die dann kurzfristig in ein abschließendes Frusttrinken umfunktioniert wurde. Um 23.41 Uhr erreichte die Regionalbahn mit einem dann nicht mehr ganz nüchternen Autor schließlich Braunschweig, ein jetzt schon legendäres Trainingslager hatte sein Ende gefunden. Man wird wohl erst in den nächsten Tagen die gesamten Dimensionen dieses Aufenthaltes begreifen können, die ersten politischen Auswüchse sind in Ägypten ja bereits zu sehen. Uns bleibt nur die Erfahrung, dass man mit der Eintracht zwar nicht im Europapokal, dafür aber nun schon in einem internationalen Krisengebiet gelandet ist. Die Evakuierung im Mannschaftsflieger steigert diese Erfahrung natülich noch bedeutend mehr - danke nochmal an die Verantwortlichen! Eintracht ist halt doch mehr, als ein einfacher Drittligist - Eintracht ist einfach nur geil!

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