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„Die Einstellung stimmt!“

 

Eintracht Braunschweig 3:1 (1:1) FC Bayern München II
24.04.2010, 14.00 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 16.420 Zuschauer

Direkt vom Tag der offenen Tür in der besten IGS der Welt - der IGS Querum ;-) - ging es zu Fuß und per Bahn zum Stadion. Alles zeitlich recht eng gemanaget und da heute ja durchaus etwas mehr Zuschauer zu erwarten waren auch ein leichtes Risikounterfangen, klappte letztlich aber alles bestens und pünktlich zum Intro stand man wie gewohnt mit der Fotokamera bewaffnet im Innenraum. Wo wir dann auch schon beim Spiel wären - die Amateure des FC Bayern München gaben sich heute im Eintracht-Stadion die Ehre, betreut in diesem Jahr nicht mehr von Hermann Gerland, sondern Ex-Spieler Mehmet Scholl. Der wurde dafür wieder vom "Bomber der Nation" a.D. Gerd Müller als Co-Trainer supportet und wie schon im letzten Jahr holte sich Müller seine Huldigungen vor Anpfiff an der Haupttribüne ab. Der kleine Mann nahm seine Parade aber sehr routiniert mit der "Wir sind Papst"-Geste ab, auch wenn gerade die älteren Semester der Tribüne wahre Standing Ovations gaben :-).

Auf den Rängen bot der BTSV seinen gewohnten Standardintro in der Südkurve, die heute ob der insgesamt über 16.000 Zuschauern wieder bestens gefüllt war. Erwähnenswert ist lediglich das "RIP Pflanze"-Banner für den gleichnamigen verstorbenen Bandsänger. Aus München war erwartungsgemäß auch eine Abordnung an Amateure-Supportern vor Ort - es ist ja schließlich bekannt, dass die Bayern in dieser Richtung äußerst fähig sind. Zum Intro boten die auf der Haupttribüne untergebrachten Bazis dann ein "Zeitgleich spielen ist beschisssen"-Spruchband, was man als Selbst-Amateure-Fahrer ja nur zu gut verstehen kann.

Da man aufgrund des Schultages das Fotoleibchen leider daheim vergessen hatte, hieß es für mich dann auch bereits vor Anpfiff gen Block 10 überzusiedeln, was dann auch so getan wurde. Auch dort wurde es dann bereits massig voll im Aufgang, was auch einige Ordner auf den Plan rief - zum Glück blieb es aber bei ein paar böse-kritischen Blicken der Anabolika-Fraktion. Hätten bei uns auch gute Gegenwehr gehabt, schließlich gesellte sich auch die bekannteste Stürmer-Glatze Eintrachts mit in den Block, sehr geniale Aktion Herr H. :-). In jedem Fall aber die richtige Wahl, denn mit Anpfiff begann das Stadion einen wirklich 1a-Heimsupport hinzulegen. Es knistert halt wieder in Braunschweig, da geht's wieder rund und entsprechend mutierte die Gegengerade zu einem "Aufsteh-Hinsetz-Aufsteh"-Festspiel. Hat aber echt Spaß gemacht, auch weil die Mannschaft wirklich nahtlos an ihre eigentlich guten Vorstellungen zuletzt (die letzten 20 Minuten in Kiel mal ausgeklammert) anknüpfte und die Jung-Bayern teilweise vorführte. Nur mit dem Toreschießen sollte es zunächst nicht so klappen und als der gute SchAppi es tatsächlich traute, Vergleiche zu den Auswärtsspielen zu ziehen, konnte Calamita alleine davonziehen und durch die Beine von Rensing, der heute mal richtige Fußballluft schnuppern durfte, einschieben. Der Pöbel quittierte es nach abklingen des Jubels mit "Butt, Butt, Butt" Gesängen in Richtung des gescheiterten ehemaligen FCB-Stammkeepers. Der dankte es leider nur eine Minute später mit einem Weltklassereflex gegen einen Kopfball von Kruppke und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, netzte Bayern Sene im direkten Gegenzug zum zu diesem Zeitpunkt völlig überraschenden 1:1 ein. Na toll, also alles wie gehabt..

Leider auch "wie gehabt" war dann in der Folgezeit auch der desolate Schiri, der sich dem Minusniveau seiner Vorgänger der letzten Tage aber nahtlos anpasste und es scheinbar sogar noch toppen wollte. Zunächst verzichtete der Vollidiot erst mehrfach auf das Zeigen von Karten und versuchte es auf die "letzte Ermahnung"-Tour. Das fruchtete bei den teilweise übermotivierten Bayernjungs aber mal gar nicht und so wurde fleißig weitergetreten und dem Schiri entglitt langsam die Kontrolle. Die Folge also Fehlentscheidungen en masse, so dass der Depp in Schwarz nicht nur mit "Schieber"-Rufen in die Kabine begleitet wurde, sondern auch mit solchen noch vor (!) Anpfiff der zweiten Halbzeit wieder willkommen geheißen wurde. Ging auch echt gar nicht der Typ!

Bevor die zweite Halbzeit jedoch starten sollte, durften die nicht am Bierstand befindlichen Zuschauer noch das Comeback des Halbzeit-Gewinnspiels in Braunschweig miterleben. Spielprinzip ist ganz einfach, drei Fans werden von attraktiven Mädels 30 Sekunden lang im Kreis gedreht und müssen dann einen Miniparkur um Bierkästentürme überwinden und einen Ball auf das leere Tor schießen (und idealer Weise auch treffen). Zur Premiere hatten sich die Spiel-Caster dann auch gleich drei absolute Stars der Marke vollstramm rangekarrt, die einem dann wirklich die Tränen in die Augen treiben sollten: Kandidat eins überlebte den Drehmoment nicht und fiel bereits da auf die Schnauze, der etwas dickere zweite Teilnehmer eierte erst bedenklich los um dann zielsicher mit so einem Bierkastenstapel zusammenzuprallen und der dritte Typ schaffte den Parkur zwar, hatte dann nur beim Torschuss so seine Probleme. Herrlich, Braunschweig sucht den Supertrottel :-)!

Nicht ganz so locker gestaltete sich dann der zweite Durchgang auf dem Feld, Eintracht merkte man die Verunsicherung durch das erneut dumme Gegentor an und auch die Stimmung wurde etwas mauer. Das änderte sich dann erst, als Dogan einen Freistoß von Boland zum erlösenen 2:1 einköpfte und somit SchAppis Tochter Cori die Chance gab, ihre fleißig gebastelten Jubelschnipsel zu entsorgen. Geniale Sache und super wichtig! Das Spiel nun wieder klar in Eintracht-Hand und auch auf den Rängen wurde wirklich super supportet, hat richtig Spaß gemacht (und dürfte auch den soweit ich weiß neun anwesenden Baslern gefallen haben - danke für's Kommen!). Kurz vor Ende besorgte dann Boland nach schöner Kombination das 3:1 und krönte damit seine sowieso herrausragende Leistung. Was der Mann heute an Wegen gegangen ist war wirklich phänomenal, die Einstellung stimmt - auch wenn man das fast der gesamten Truppe bedenkenlos unterschreiben kann. Auch Calamita hat fleißig gerackert und mit nach hinten gearbeitet - was man von dem eingewechselten Onuegbu weißgott nicht behaupten kann. Was der an Lustlosigkeit an den Tag legte ging gar nicht und in der Form hab ich lieber einen kämpfenden Banser als einen völlig indispunierten King. Der kann viel mehr und wenn er halt kein Bock hat, darf er auch nicht spielen. Fertig aus.

Nach Abpfiff wurde die Mannschaft standesgemäß mit dem bekannten Repatoire (Mannschaftstanz, Klatschen, Humba) gefeiert, wobei Boland beim Anstimmen der Humba auf das "Scheiß Hannover" verzichtete und das lieber den Cattiva-Jungs überließ. Ist schon ok so, bloß keine Sperre für den Jungen zum Saisonende. Man ist weiter oben mit dabei, das Herzschlagfinale ist in Reichweite, auch wenn Osnabrück heute überraschend in Dortmund gewann und die Borussen damit absteigen ließ. Ich bin gespannt was die Mannschaft in Aue leisten kann, mit der Einstellung von heute ist alles möglich! Man selbst verbrachte die letzten Momente des Spieltages dann noch bei den Societys an der Aral-Tanke (Grüße an Eddy, der auch mal vorbeischaute), ehe es zum Premierengrillen 2010 nach Hause ging.

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