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„Eintracht eins gegen Wolfsburg zwei?“

 

Eintracht Braunschweig II 0:1 (0:0) VfL Wolfsburg II
12.02.2011, 15.30 Uhr, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig), 600 Zuschauer

Nach dem grandiosen Auswärtserfolg in Wehen stand am heutigen Sonnabend dann also das nächste Highlight auf dem Programm, die U23 sollte die Zweitvertretung des VfL Wolfsburgs im Stadion empfangen. Das ist zwar trotz dem Behauptungen auf der e.com-Seite noch lange kein Derby, einen Sieg gegen die VW-Asseln äh Käfer wäre aber trotzdem sehr begrüßenswert. Im Hinspiel hatte es nach neunzig Minuten eine knappe 0:1-Niederlage gegeben, dafür konnte man aber abseits des Rasens einige unerwartete Nebenschauspiele bewundern. Diese hatten dann auch den Ground, dass die Polizei mal wieder den Spielplan manipulieren durfte und das Regionalliga-Spiel somit um 15.30 Uhr, statt wie gewohnt um 14 Uhr angepfiffen wurde. Der Hintergrund ist klar, Wolfsburg spielte zeitgleich daheim gegen Hamburg und da wollten die Herren der ZIS bloß kein Risiko eingehen - danke dafür, ihr habt die Welt mal wieder vor einem weiteren Terroranschlag beschützt..

Der einzige Vorteil an der späten Anstoßzeit war die Möglichkeit, mal etwas auszuschlafen und erst eine knappe Stunde vor Anpfiff mit Nick in Richtung Stadion zu fahren. Dort war dann natürlich auch noch nicht ganz so viel los, immerhin hatten die Gäste ihre Mannschaft mit dem Bus der Profis anrücken lassen, der dann auch artig von zwei Ordnern bewacht wurde - Red Bull lässt grüßen :-). Im Gästeblock verirrte sich erwartungsgemäß dann keine Menschenseele, auf der Haupttribüne fanden sich offiziell 600 Zuschauer ein, eine eher dürftige Zuschauerzahl. Ganz egal ob Ultra, Allesfahrer oder Normalo: So viele Möglichkeiten zum U23-Support hat man nicht und der heutige Gegner gehört ja zweifellos zu den interessanten Spielen im Jahr. Auch die Ausrede des kalten Wetters lasse ich nicht gelten, die Kälte beruhte weitgehend auf dem scharfen Wind, den man aber in der Hauptsache nur im Innenraum spüren konnte. Von ebenda wurde man dann auch Zeuge des Intros, welches der Cattiva-Haufen mit den üblichen Fahnen darstellte. Nichts besonderes also zunächst, erst nach einer guten Viertelstunde wurde es etwas hektisch im Ultra-Sektor: Irgendein externer Volldepp hatte die schlaue Idee, sich heute mit dem Zünden von ein paar Gramm Rauch in der Kurve unsterblich zu machen. Da das aber sowohl völlig sinnlos, als auch gegen den aktuellen Kodex im Zuge der Pyrolegalisierungskampagne ist, erreichte er damit genau das Gegenteil und wurde trotz leichtem Widerstand aus dem Block entfernt, die Zivis regelten dann den Rest. Immerhin stand den nutzlosen behelmten Kollegen nun die Anspannung ins Gesicht geschrieben, die hatten den Selbstreinigungsprozess natürlich nicht geblickt und witterten jetzt schon die große Schlacht. Präventiv (oder provokant?) stellten sich die Helden der Knüppelfront also mal direkt neben den Cattiva-Haufen um wenig später von den Zivis zurückgepfiffen zu werden - peinlicher Auftritt, geht lieber am Joker Alkoholkontrollen machen..

Kommen wir also mal zu den vermeintlich schöneren Dingen eines Fußballspiels, dem Sport an sich. Ganze sechs Profis hatte Benbennek heute als "Verstärkung" bekommen, namentlich die Herren Calamita, Unger, Amrhein, Lemke, Davari und Turan. Zumindest den erstgenannten konnte man Anfangs durchaus Engagement unterstellen, Calamita rannte recht ordentlich und Unger sorgte mit seinem Distanzschuss für eine erste Torchance. Wolfsburg hatte derweil bis auf den Kapitän Sebastian Schindzielorz komplett auf Verstärkungen von "oben" verzichtet, die prominentes Personalie dürfte Lorenz-Günther Köster auf der Trainerbank sein, der im Wolfsburger Trainerchaos ja schon fast zu einem Urgestein geworden ist. Aber auch er musste sich mit einem insgesamt leistungsgerechten 0:0 zur Pause zufriedengeben.

In der Halbzeit wechselte man selbst zum B-Platzpöbel in die unteren Reihen von Block drei, nachdem zuvor die Familie (!) Goldmann in der Stadiongaststätte besucht wurde, herzlichen Glückwunsch nochmals :-). Im Block musste dann sogleich etwas gegen die Kälte getan werden und dankenswerter Weise bot sich der Schiri dafür freundlichst an. Insbesondere sein Assistent der Marke "Curry King" erwärmte so manches Pöbelherz sofort und nachdem der gerade eingewechselte Latowski wegen Nachtretens (schwer zu sehen?) mit Glattrot vom Platz musste, war gerade Matthias drauf und dran, die Tartanbahn zu entern. Angesichts seiner wichtigen neuen Rolle tat er das aber nicht und tigerte lieber auf den heute leeren Rollstuhlplätzen hin und her - auch schick. Immerhin wurde um uns herum nun eine Ordnerkette gezogen, die dann ausgerechnet von Jan Bauer aufgrund ihres Bauchumfangs maßgenommen wurden, so viel Ehre wäre doch gar nicht nötig gewesen :-).

Sportlich lief es leider trotz aller Bemühungen von den Rängen (u.a. wurde fleißig gegen Hannoi gesungen, Wolfsburg soll sich ja nichts auf das Spiel einbilden..) nicht so rund und die Gäste gewannen nach dem Platzverweis die Oberhand. Sämtlichen mündlichen Einschüchterungsversuchen zum Trotz - kurz vor Ende war Klos rechts frei durch und schoss an den Pfosten und der eingewechselte Formitschow netzte zum 0:1 ein. Bittere Sache so kurz vor dem Ende, letztendlich aber halt auch nicht unverdient. Etwas geknickt ging es im Anschluss also in die 1895-Gaststätte zur FanRats-Sitzung und anschließend zur Verarbeitung der Geschehnisse ins Pressehaus, ehe der Abend auf der Couch und mit "Wetten, dass" mal ganz besinnlich sein Ende fand - angesichts des Neuschnees draußen eine sinnvolle Maßnahme.

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